Bemerkungen zum Mittelabschnitt S. 168 - 316
Das Kapitel «Davor» S. 174 scheint mir ein Schlüsselkapitel, denn einerseits bekennen beide, Will und Hannah mit einem «ungewollten» Kuss ihr Liebe; eine Liebe, die sie aus Freundschaftstreue unterdrücken und anderseits macht sich Will durch seinen jähzornigen Ausraster als Täter verdächtig. Damit er immer mehr ins Zentrum gerückt wird, dient auch die tatsächliche oder vermeintliche Schwangerschaft April und sein Fehlen an der Theaterderniere. Zusätzlich wird Hugh aus dem Rennen genommen, da er ja Hannah auf dem Weg ins Zimmer zum Schutz vor Neville begleitet.
Die Dauermentalkatastophe von Hanna beginnt mich ab Seite 200 aufzuregen. Die tiefen seelischen Erschütterungen Hannahs sind ein Element der Steigerung, dass in einer Art Crescendo die Spannung aufbauen soll, aber dass es hier die Dauerkrise ist, nervt es einfach nur noch.
Am Ende des zweiten Teils haben wir nun eine ganze Palette von Verdächtigen: 1. Die Grundfrage ist Neville tatsächlich unschuldig, so wie er dauernd als Standartbösewicht in den Vordergrund gerückt wird eher nicht. Dann bieten sich uns eine ganze Gruppe als Verdächtige an; ihnen allen hat April mit ihren Streichen, ihrem Verhalten oder ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Schwangerschaft ein Motiv gegeben: Emily, Ryan, Will und dann endlich auch noch Dr. Myers. Aber, da ich diese Art Literatur kenne, wird der wahre Täter immer zurückgehalten, sind für mich Hugh und Hannah noch lange nicht aus dem Schneider.
Als auf Seite 308 neben April noch eine November auftaucht, wäre bei meiner normalen Lesegeduld der Faden gerissen, bei soviel Trivialität hätte ich bis zum Schluss überblättert und dann das Buch weggelegt. Doch da ich versprochen habe, hier mitzumachen, rufe ich mich zu Disziplin. Ich werde erst ab Freitag weiterlesen und meine Meinung zum Schluss kundtun.