Das Buch liest sich so prickelnd, wie ich mir das Trinken eines Glases Schaumwein vorstelle 😉! Ich konnte das Buch freitags von der Bibliothek abholen - und habe Samstagvormittag gleich die erste Flasche geleert!
In diesem Jahr habe ich schon manch ‘Frauen-Biografisches’ gelesen, das den Kampf gegen (Männer)-Windmühlen, Klischées und Vorurteile erzählt - es ist jedesmal dasselbe: totale Ignoranz gegenüber dem Potential von Frauen! Letztendlich geht es immer um (Vor)Macht(Stellung)… Die Erzählzeiten spielten dabei keine Rolle - zum Glück können Frauen kämpfen wie Löwen - und tun es auch.
Barbe ist ebenfalls eine von ihnen - ungewollt hinein geschliddert durch den tragischen Tod von Francois. Da der Schwiegervater um die finanzielle Misere wusste, frage ich mich, ob das den jungen Mann nebst Depression letztendlich in den Tod getrieben hat… ??? Wie gut, dass Barbe in ihrer Not doch noch einen klaren Gedanken fassen und nach Adèle rufen liess - und dass diese sich beherzt ihr zur Seite stellt. - Wie sich im Lauf der Erzählung heraus stellt, nicht das erste Mal.
Schade, dass der Vater wohl doch eine grössere Blockade hat, wenn’s ‘um die Wurst’ geht und seine Tochter nicht wirklich unterstützt… Dass dafür sowohl die Schwester als auch Luis Bohne zur Stelle sind, finde ich fantastisch. Vor allem hoffe ich mir, dass sie in letzterem die nötige Stütze findet, um das Geschäft auf solide Füsse und dann nach oben zu bringen! Ebenso im jungen Kammerdiener Alphonse, der etwas von Buchhaltung versteht, scheint sie eine nötige Hilfe zu haben.
Gut ist auch, dass Adèle, die ja ebenfalls selbstständig wurde und weiss, wie hoch der Preis ist, Barbe nicht einfach den Goldstaub vom Himmel preist, sondern ihr reinen Wein einschenkt. Ich denke, dass genau das eben auch Kräfte weckt - und die wird Barbe bitter nötig haben!
Der neue, weiblich-feste Führungsstil wird dann beim ersten Auftreten im Keller fassbar: zugewandt, ja - aber mit klaren Prinzipien. - Ich hoffe, sie kann sich den nötigen Respekt verschaffen - wobei mir am ehesten vor Mathieu graut - und natürlich vor dem Schwiegervater, den sie unmöglich auszahlen kann. Und dass Barbe etwas vom Geschäft versteht, wird bei der Probe schnell klar - da ist nicht ein Grünschnabel am Werk - auch wenn sie noch einiges zu lernen haben wird - das Fundament ist gelegt - was noch kommt, wird ‘Entwicklung’ und vor allem Innovation sein - was ja auch im Gespräch mit Louis klar wird.
Dass mit ‘Nabonaparte’ DIE grosse Chance lockt, ‘Cliquot’ zu servieren - und der eigene Vater im Keller nur Moët hat und auch nichts anderes servieren will, macht nicht einfach stutzig, sondern wütend! - Zum Glück ist Barbe raffiniert! 😉 - Dumm nur, dass @Hortensia13 genau, wenn’s spannend wird, einen Cut verordnet! Ich hab mich ja brav dran gehalten… doch wunder nimmt’s mich schon: gelingt der Tausch?! Fliegt er auf?! Wie kommt er an?! Wie reagiert der Kaiser, die Gesellschaft?! - Wie wird’s offen gelegt?!……
………zum Glück hab ich nun meins geschrieben - und kann meine Neugierde befriedigen!!! Schoma