Martina Clavadetscher gibt in “Vor aller Augen” neunzehn meist wenig bekannten Frauen, die in Museen oder in Ausstellungen als Portraits hängen eine Stimme. Die Frauen stehen im Mittelpunkt, werden eigenständige Persönlichkeiten, erzählen aus ihrem Leben und vermitteln uns auch ihre Sichtweise auf die Künstler, die sie gemalt haben.
Dabei werden Liebe, Tod, Abhängigkeit aber auch Anmassung, Reduktion auf Körperlichkeit und Enteignung thematisiert.
Der Autorin gelingt stilistisch mit einer Mischung aus Wahrheit und Fiktion ein fantasievolles, vergnügliches Werk. Für mich ein Highlight in diesem Lesejahr.