Guten Morgen zusammen
Dieses Buch lesen “müssen” hat recht viel ausgelöst bei uns in der Familie. Wir sitzen jetzt alle am Abend da und lesen zusammen. Und aus dem Müssen ist eine Verbundenheit entstanden, und auch hier mit Euch zu sein, obwohl wir uns nicht kennen, bringt eine Verbundenheit.
Ich sehe da auch das Buch. Aus dem täglichen Müssen entsteht nach und nach ein Bewusstsein, ob das, was man da täglich macht eigentlich einen Sinn macht. Raus aus Mustern, rein ins eigene Leben.
Die Charaktere sind wunderbar ausgesucht. Die bunte Zeitschriftentherapeutin, die in keine Schublade passt, Sanjay… mit dem indischen Namen, der so “spirituell” ist, der breitbeinige, laute Macho, der im Grunde einfach ungehört ist.
Die schrille, aussengesteuerte Medientussi, die aber doch ein so zartes Pflänzchen ist, und sich hinter allen möglichen Klischees versteckt und der Teenie, der sich selbst sucht, und dabei in die vielfältigen Fallen des Lebens tappt.
Am Anfang war ich etwa erschlagen von all den hippen Ausdrücken aus den verschiedenen Welten der Figuren. Aber es wird klar, dass es das eben braucht, und es genauso unwichtig ist für den Verlauf, wie all die Klischees, die jede Figur bedient. Ich finde den Übergang von schnellem, oberflächlichem Lesen hin zum identifizieren mit den Charakteren sehr gut gemacht. Man sitzt wie dabei, schaut sich die Leute an, und wartet auf die nächste Szene. Und bekommt Lust, auch etwas dazu zu sagen. Obwohl es für mein eigenes Leben völlig irrelevant ist, ist es doch wichtig wieder in den Kontakt mit den Menschen zu kommen, ohne es für das eigene Leben zu ernst zu nehmen. Ich bin voll angefixt und freue mich, wie sich das weiter entwickelt.