Die Sprache ist wirklich überwältigend, bin total davon begeistert und werde mich der Sprache wegen bestimmt auch weiteren Werken von Kurkow annehmen.
Sonst finde ich den zweiten Drittel auch etwas langatmig und die Spannung kommt nicht auf. Ich muss zwar sagen, mein Herz schlägt für Krimis nicht unbedingt und daher gefällt mir der Stil schon (weil so Krimi-atypisch), nur packt mich die Story nicht mehr so wie zu Anbeginn.
Was ich mutig fand, war als Samson die beiden Rotarmisten angezeigt hat (welche seine Wohnung beschlagnahmt hatten) und später zur Rede gestellt resp. vernommen hat, da zollt ihm mein Respekt. Sein weiterer Weg und die restlichen Fälle die er grad verfolgt, naja, die packen mich nicht so.
Auch die Rolle von Nadjeschda finde ich weilt noch im Hintergrund. Überhaupt nicht präsent, wie es der Titel und auch der Beschreib auf dem Cover anfangs vermuten liess. Schliesslich müsste sie doch eine wichtigere Rolle einnehmen. Dass sie jetzt bei ihm wohnt, so prompt, das scheint mir so reingezwängt. Es ist als hätte der Autor sie vergessen und würde sie nun ruck-zuck in die Gegenwart der Geschichte hineinmanövrieren wollen, zu guter Letzt teilen sie schon das Bett und Samson spricht gar von Heirat. Ich kann aber den Vibe dieser aufkommenden Liebesromanze noch nicht spüren.
Was mich bisschen verwirrt hat ist der Name von dem Vorgesetzten von Samson, welcher Najden (ähnlich wie Nadjeschda) heisst. Das hab ich mit der Zeit dann kapiert und konnte beide auseinanderhalten, obwohl Najden eine präsentere Rolle bis jetzt einnahm als Nadjeschda. Ist euch aufgefallen, dass der Autor ihren Namen immer mal wieder wechselt?… z.B. auf Seite 166/167 haben wir drei verschiedene Varianten, nämlich: Nadjeschda, Nadjenka und Nadja. Ich kenne Ukrainerinnen in meinem Umfeld welche das auch machen und die Namen gerne verniedlichen oder ihnen einen anderen Laut am Schluss hinzufügen. Die lieben es gar die Kosenamen zu verniedlichen, süss.