Fanny Sodele, nun meld ich mich auch zu dem Buch und zwar ohne, dass ich eure Kommentare zuvor gelesen habe (das hole ich später nach). Ich möchte grad noch frei schreiben können ohne zu denken, ach nee, das wurde schon gesagt und das auch und das… ;-).
Das Buch finde ich so richtig düster. Zum einen liegt es wohl daran, dass ich es grad nicht so einfach finde, in der aktuellen Zeit ein Buch zu lesen, dass in der Ukraine spielt und dies zu ebenfalls einer solch verrückten Zeit. Zum anderen schreibt der Autor auch einfach düster - immer wieder kommt Abfall vor, Gestank, Mief, schlechte Stimmung, schlechtes Essen. Da muss man ihm andererseits auch ein Kränzchen winden: Er schafft es wirklich, mit Worten die wohl gewünschte Atmosphäre zu schaffen.
Die Geschichte selbst regt auch nicht zu einem Lächeln an, sondern zu zaudern und schaudern. Der Start ist ja hammerhart mit dem zerschlagenen Schädel und dem abgetrennten Ohr. Auf die Spitze wirds dann noch getrieben mit der Hirnmasse, die in die Augen gelangt ist. Schauderhaft hoch drei!
Samson empfinde ich bisher als richtigen Sonderling ohne R¨ückgrat - aber sich zur Wehr zu setzen wäre in dieser Zeit wohl auch sehr schwierig gewesen. Auch, dass er sein Ohr in einer Dose aufbewahrt, ist für mich mehr als schräg. Auch sonst finde ich, dass viele Figuren relativ emotionslos agieren.
Das Schrägste an allem ist für mich bis jetzt, dass Samson durch ein Ohr hört, das gar nicht mehr an ihm ist. Sein Ohr liegt im Pult auf de Polizeitstation und er hört im Elternhaus von Nadjeschda, dass dort Schüsse fallen. Einfach nur strange!