Dieses kurze Werk hat mich sehr beeindruckt. Die einfache Sprache, meist kurze, prägnante Sätze, die sehr stark wirken und absolut passend sind zum Protagonisten Oskar Johansson.
Oskar ist ein einfacher Arbeiter, ein Sprengmeister, der bei einem Arbeitsunfall schwer verletzt wird und überlebt. Seine darauf folgenden körperlichen Beeinträchtigungen stehen nicht im Fokus der Geschichte. Er selbst sieht sich dadurch nicht als behindert an. Das recht lange Leben von Oskar wird nicht chronologisch erzählt, sondern in eher kurzen Bruchstücken, die nicht zusammenhängen. Teils von ihm selbst, teils von einem Erzähler, einem Besucher. Das wird nie verwirrend sondern passt. Im Zentrum steht mehr das Leben, das Arbeiter führen, die “untere” Gesellschaftsschicht. Oskar sieht die Ungerechtigkeit durchaus. Er vertritt eine recht pointierte politische Meinung, ohne mit seinem eigenen Leben zu hadern. Es ist aus einer früheren Zeit berichtet, im Grundsatz aber nicht weniger aktuell als damals.
Die Entwicklung, die Oskar durchlebt, das Leben mit seiner Frau nur knapp geschildert und vor allem seine Gedankenwelt sind ausgezeichnet beschrieben. Die Sprache spiegelt das hervorragend.
Was mir speziell bleibt ist, wie Oskar Johansson die Entwicklung der Gedanken der Entwicklung von Fotografien vergleichbar sieht. Natürlich mit dem Prozess in der Dunkelkammer in in der Zeit, bevor es die digitale Fotografie gab.
Eine Leseempfehlung!