Hallo zusammen
Nun bin auch ich am Ende des ersten Aktes angekommen. Zu Beginn habe ich gedacht, dass dieser Roman für mich wohl zu brutal ist und ich mich durch die Seiten kämpfen werden muss. Meine Befürchtungen haben sich gar nicht bewahrheitet. Ich liebe Krimis von James Patterson zu denen ich hier gewisse Ähnlichkeiten entdecke:
- Das Buch wird aus der Perspektive des Ermittlers geschrieben. Es geht darum, eine vergangene Tat aufzudecken und im Nachhinein Beweise zu sichten und neu zu interpretieren. Hier kommt dazu, dass wegen der voraussichtlichen Polizeikorruption Vieles vertuscht wird.
- Ab und zu wird ein Kapitel (hier: kursiv geschrieben) eingefügt, bei dem noch nicht klar ist, welche Sicht dies darstellt. Handelt es sich hier um den Täter? Diese eine Person, die sich in der Menge des Mobs verstecken kann? So wie Philip beispielsweise auf der Seite 107 vermutet: “ Ein einzelnes Motiv, verdeckt durch ein kollektives Ziel oder Vorurteil?”
- Es gibt eine private Geschichte, mit der Familie des Ermittlers. Die berechtigt vermutlich das Schreiben mehrerer Bände. So, dass es später in jedem Band nebst dem aktuellen Fall auch eine Fortsetzungsgeschichte zu verfolgen gibt.
Und schon hat mich der Krimi voll gepackt und ich bin ähnlich wie Chika eine Nebenermittlerin, die Philipp gerne helfen möchte😉. Darum vermute ich im Moment, dass die kursiv geschriebenen Texte von einer Frau geschrieben werden, die sich als männlichen John Paul verkleiden muss, damit sie überhaupt studieren darf. Zumindest würde das die Aussage der Mutter auf Seite 117 erklären: “Keine Tränen,” sagt sie leise. “Du bist jetzt ein Mann. Keine Tränen.” Oder wie interpretiert ihr diesen Satz?
Mir gefällt die Sprache von Femi Kayode ausserordentlich. Die genauen Beschreibungen lassen mich teilweise spüren, wie sich die Protagonisten in dem angesprochenen Moment fühlen müssen, beispielsweise bei der Befragung von Godwin (“behutsames fragen”) oder bei den Gesprächen mit dem Polizeichef (“kalter Blick”). Ich kann mich so richtig in die Gefühlswelt von Philipp einleben.
In wie weit hier ein realistisches Bild von Nigeria gezeichnet wird, kann ich nicht beurteilen, da ich keinen Bezug zu Nigeria habe und auch noch nie dorthin gereist bin. Ist das nicht etwas klischeehaft dargestellt?
So, nun aber ab zum zweiten Akt. Ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht…