Ich kann mich zu einem guten Teil @Sandrica89 #p40309 anschliessen. Es war auch für mich spannend und auch etwas eigenartig zu lesen. Zum Einen ist es zu lesen wie ein guter Unterhaltungsroman (das meine ich nicht abwertend) und doch wieder nicht. Es unterscheidet sich für mich dadurch, dass es meistens nicht dramatisiert, romantisiert oder Sensationen hochleben lässt. Das gefällt mir auch sehr gut daran.
Den letzten Satz muss ich mir noch herausschreiben. Das ist einer zum Merken. Das letzte Kapitel ist ein guter Abschluss, das Buch ist fertig und man bleibt nicht im Leeren. Ein schöner Abschluss halt, das stört mich nicht, anders wäre auch ok gewesen.
Dass Nick und Anna sich wieder in einer Beziehung finden zum Schluss war nicht unerwartet. Es hatte hier auch nichts Schnulziges. Beide sind erwachsen geworden. Von der jugendlichen Liebe zu einer von zwei £rwachsenen, die mit ihren Erfahrungen reifer geworden sind.
Die Geschichte von Nicks Familie ist tragisch. Die Gründe, die zur Ablehnung von Sal durch seinen Vater führten haben mich auch nicht überrascht. Es ist deswegen nicht weniger traurig. Nick sehe ich als einen empfindsamen Menschen, der nicht nur um sich selber dreht, sondern sein Gegenüber sieht. Die Beziehung zu Laura hat etwas Seltsames. Irgendwie ruhig und gut, aber doch nicht passend. Schon bei ihrer Rückkehr war mir klar, da stimmt etwas nicht.
Wie schwierig die Lebensumstände in einer Gemeinschaft wie die Zeugen Jehovas sind, kam für mich genügend zum Vorschein. Es ist gut, dass das nicht stärker skandalisiert oder hochstilisiert wurde. Es muss uns auch erinnern, wie gefährlich es ist, in einer “Bubble” zu leben. Vermutlich hatte ich erwartet, dass detaillierter berichtet wird, gerade weil ich die Anmerkungen der Autorin gelesen hatte, noch bevor ich mit dem Buch begann. Diese erneut zu lesen nach dem Beendigen der Lektüre hat die Sicht noch einmal etwas anders und klarer gemacht.
Die Zeitsprünge machen es nicht einfach. Es braucht etwas Konzentration und manchmal habe ich wieder zurückgeblättert zum vorherigen Kapitel zu diesem Zeitfenster. Das stört mich allerdings nicht.
Ich kann nicht sagen, ob ich die Aussage, es sei nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine Geschichte über die Liebe ist ebenfalls so deute. Sicher geht es nicht nur um die romantische Liebe. Auch die Geschwisterliebe, die Elternliebe, Kinderliebe und die Verbundenheit einer Gemeinschaft kommen zum Zug. Insofern ja, ist es eine Geschichte über die Liebe.
Ich würde das Buch möglicherweise zwei Freundinnen verschenken oder empfehlen, von denen ich mir vorstellen kann, dass sie es gerne lesen würden. Erwartungen hatte ich sehr wenige. Ich habe erwartet, dass es kein Thriller, Horror oder Krimi ist, in dem viel Gewalt vorkommt. Und ich habe erwartet, dass es kein Buch ist von der Art, wie ich sie meistens lese. Darauf habe ich mich gefreut und es wurde vollumfänglich erfüllt und ich freue mich auch jetzt sehr, dass ich es lesen konnte und in dieser Runde dabei sein darf. Herzlichen Dank an dieser Stelle an den BC und an alle hier im Austausch.