Gestern geholt und heute fertig gelesen.
Ein weiteres Werk von Annie Ernaux: Das Ereignis.
Aus meiner Sicht ist Annie Ernaux in ihrer Art zu erzählen einfach brillant. Nur gut 100 Seiten nimmt dieses Buch, das heute so aktuell wie damals, zu der Zeit, als das Ereignis stattfand. Annie Ernaux schreibt autobiografisch und dies auf einer Art, dass es nicht eine Art Chronologie ist.
Die 23 jährige Annie wird 1963 ungewollt schwanger. Die junge Studentin will die Schwangerschaft auf keinen Fall austragen und sucht sich hartnäckig eine Möglichkeit, “das Ding” abzutreiben. Sie empfindet keine Gefühlt für das, was in ihr wächst, sie will es nur loswerden. Abtreiben ist in jener Zeit nicht einfach. Annie beschreibt den Hürdenlauf und auch die Abtreibung selber und wie sie viel später an diesen Ort zurückkehrt.
Annie Ernaux erzählt und bleibt dabei in ihrem Schreiben nüchtern, analytisch und gleichzeitig tief berührend. Obwohl nicht emotional, empfinde ich die Erzählung nicht als kalt. Mich fasziniert diese Schreibweise und ich finde sie einzigartig. Jedes ihrer Bücher unterschreidet sich in der Art, wie sie erzählt sind - allerdings immer mit der typischen unvergleichlichen “Note”. Alle drei Bücher, die ich von ihr bisher gelesen habe, haben es in die Büchersammlung Lieblingsbücher geschafft.
Muss man gelesen haben!