Hortensia13 …da ich bald ‘en route’ bin, mache ich den Anfang!:
Ich habe fast gleichzeitig noch einen Roman ausgelesen, der einen enormen Sog auf mich ausübte… - entsprechend ‘spröde’ fand ich nun den Wechsel ins rote Adressbuch… Es sind eher ‘Schnipsel’, die serviert werden, - ich denke, man merkt die ‘Bloggerin’ - kurz, knapp, nicht ‘ausgewallt’.
Was mir vor allem fehlt, ist der Zeitbezug. - Ich weiss nicht, wann die Geschichte im Jetzt spielt. Das Adressbuch bekommt Doris von ihrem Vater 1928 - da ist sie 10 - also 1918 geboren. Als sie bei Madame ist und Gösta begegnet, veranschlagt sie sich als 13-jährige - somit 1931 - selbiges auch als Manequin in Paris. Wann aber schreibt Doris in ihr Laptop?
Die Spitex ‘Ulrike’ finde ich in etwa so gefühlsvoll wie einen Bulldozer… zum Glück hat Sara mehr Empathie, auch wenn es nicht grad professionell ist, wie sie ihre Klientin wegen der verspäteten Essenslieferung den ganzen Tag alleine lässt und damit letztendlich das Unglück ‘provoziert’…
Ansonsten hat es aber wirklich sehr tiefsinnige Gedanken, die mich ansprechen - etwa das Adressbuch als ‘Lebenslandkarte’, anhand derer man seine ‘Lebensroute’ nachreisen kann - oder der Abschiedswunsch der Mutter (der ist schon fast ‘druckreif’, ähnlich der irischen Segenssprüche!).
Insgesamt ist das Leben von Doris bunt und trist zur selben Zeit. - Da ist die Vergangenheit mit den enormen Verlusten, die ihr aber erst die Welt eröffnet haben… Da ist die Zeit nun allein in ihrer Wohnung und das Laptop als Tür in die weite Welt. - Erst im Rückblick bekommt alles seinen Platz und Sinn - doch dazu müssen wir hinsehen und einordnen…
Das Mal meine ersten Eindrücke - auch wenn mich der Roman nicht ‘flasht’, bin ich doch neugierig, wie es Doris weiter ergeht - und den Menschen, denen sie im Adressbuch und Leben begegnet/e.
(Zudem merke ich, dass auch mir plötzlich Namen einfallen von Menschen, mit denen ich zur Schule ging, bei denen ich als Kind und Jugendliche arbeitete… etc. Was ist wohl aus ihnen geworden?!)