Hortensia13 Gerade vor dem Wochenende habe ich den ersten Leseabschnitt beendet, komme aber erst jetzt zum Schreiben. Es ist das erste Buch von Fredrik Backman, das ich lese und wie andere hier, musste ich mich ein wenig an den Schreibstil und die Atmosphäre gewöhnen. Auch wie sich die Oma und Elsa manchmal “anbrüllen” und welche Wörter sie sich an den Kopf schmeissen, ist mir zuerst komisch vorgekommen. Die Geheimsprache bleibt mir immer noch ein Rätsel. Mein allererster Eindruck war sogar, es ist gar keine Sprache, sondern nur die Art zu sprechen, einmal formal korrekt aber ironisch und einmal extra schludrig. Dieser Eindruck hat sich in der Folge jedoch nicht wirklich bestätigt. Die Idee, dass es eine “richtige” Sprache sein könnte, wie Griechisch oder Arabisch, wie hier ein paar vermuteten, darauf bin ich gar nicht gekommen. Das wäre aber schon möglich, denn irgendwo heisst es ja, die Oma hätte Elsa die Märchen von Anfang an in der Geheimsprache erzählt.
Die Oma ist schon toll, sie hat mich aber auch ein bisschen genervt. Es war fast zu viel. Das ist vermutlich der Stil hier, jede Figur ist auf ihre Haupteigenart reduziert oder besser konzentriert. Diese Figuren sind jedoch wunderbar geschildert. Das gefiel mir besonders im Kapitel Kaffee mit dem Mietertreffen. Köstlich, ich konnte mir alle gut vorstellen. Oder auch als Elsa und Elsas Mama beim Rektor sitzen und Elsa zuerst den Globus dreht und nachher mit der Fussspitze den Papierkorb schubst. Diese Reaktionen sind absolut typisch und perfekt auf den Punkt gebracht.
Elsa ist ein pfiffiges Mädchen und dass sie geplagt wird ist schrecklich. Leider ist es nicht so selten, wie es hier einige bestätigen oder am eigenen Leibe erfahren haben. Auch meine Kinder wurden ausgegrenzt und gemein behandelt und die Lehrer schauten einfach weg. Die Art wie Fredrik Backman das Thema aufgreift, gefällt mir gut. Es ist nicht anklagend, beinahe heiter, beschreibt aber die Mechanismen haarscharf.
Elsas Mutter, so scheint mir, ist zerrissen zwischen Omas und Elsas Welt und der Welt in der sie sich eben auch behaupten muss um zu leben. Sie liebt Oma (also ihre Mutter) und Elsa und natürlich auch Georg und findet nicht immer den idealen Weg, weil es den nicht gibt und nicht alle so radikal direkt sein können wie Oma.
Elsas Papa ist ein bisschen weltfremd, aber er gefällt mir irgendwie. Er ist zur Stelle wenn er gebraucht wird, ist zwar ganz klar kein Held, aber tut sein bestes innerhalb seiner Möglichkeiten, was natürlich hier nie genug ist. Als sie in Elsas Haus stehen, und Britt-Marie sich über den Zettel ärgert den jemand “unbefugterweise” aufgehängt hat und der Papa von Elsa nur “Helvetica” sagt, weil das die Schriftart ist und er das “angestrengte Schweigen” nicht aushält und das alles aus der Sicht von Elsa geschildert … Als ob ich daneben stehen würde. Ich habe mich kringlig gelacht.
Das Monster und der Freund sind mir noch ziemlich schleierhaft und in den Märchen bin ich auch noch nicht ganz angekommen. Aber das wird schon noch.
Das eBook konnte ich auf jeden Fall heute um 21 Tage verlängern und ich freue mich nun aufs Weiterlesen.