Kommissar Tischler, Band 2: Der erfolgreiche Bauunternehmer Ludwig „Wickerl“ Holzinger wird in seiner Villa tot aufgefunden. Zuerst deutet alles auf einen Unfall, doch dann entpuppt es sich als Mord. Das Grossprojekt „Chaletdorf“, das Holzinger zuletzt am Laufen hatte, generierte bereits viel Aufmerksamkeit, doch der Mordfall bringt negative Publicity, was den Herren Polizeioberrat und Bürgermeister gar nicht gefällt. Der Druck auf Kommissar Constantin Tischler und sein Team in Brunngries ist gross…
Erster Eindruck: Das Cover mit Dackel, Lebkuchenherz und Geweihen ist sehr passend zu diesem Regionalkrimi – gefällt mir.
Dies ist Band 2 einer Reihe, kann aber ohne Kenntnis des Vorgängerbandes gelesen werden.
Tereza Horák, die zwei Mal in der Woche beim Wickerl zum Rechten schaut, hat ihn tot in der Badewanne aufgefunden. War es ein Herzinfarkt? In der Rechtsmedizin wird festgestellt, dass er Chlor in der Lunge hatte: Chlor? Im Wasser der Badewanne? Wohl eher nicht. Somit schlussfolgert Kommissar Constantin Tischler zurecht, dass Ludwig nicht dort verstorben ist, wo er aufgefunden wurde. Die Familienverhältnisse vom Wickerl sind schwierig, wie man so schön sagt. Ludwig, Schwester Eva und Halbbruder Thomas haben sich nicht viel zu sagen und gehen (bzw. gingen) sich meistens aus dem Weg. Und geschäftlich hat sich der Bauunternehmer wohl keine Freunde gemacht – er hat Abhängigkeitsverhältnisse ausgenutzt.
„Der Wickerl ist ruhiger, wenn er tot ist.“ Diese Weisheit hört man am Stammtisch. Wie jeder weiss, erfährt man vieles im Wirtshaus, aber „man sagt ja nix, man red ja bloss“.
Mir gefallen Constantin und seine Liebe zu gutem Kaffee sehr gut – nicht etwa zu dem in Brunngries überall vorherrschendem „HERZHAFTEN“ von Brunello. Constantin kriegt eine mittelschwere Krise, wenn seine über alles geliebte Kaffeemaschine im Büro nicht will, wie sie soll. Oder wenn jemand Unbefugtes und Unqualifiziertes sich daran macht, seine Maschine zu bedienen. Auch Felix Fink, der Polizeiobermeister, hat mir wiederum sehr gefallen. Er hat sich – zu Constantins grosser Überraschung – als Bruce Lee aus Brunngries entpuppt!
Constantin wird mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, und zwar in Form von blauen Papierkranichen, die er vor seiner Tür findet. Es tauchen ungute Erinnerungen an seine Internatszeit auf. Wer legt ihm diese Vögel vor die Tür? Was will er ihm damit sagen?
Wie bereits beim ersten Band haben mir der Humor und die Stimmung sehr gut gefallen. Ebenso die kreativen Kapitelüberschriften wie z.B. „Zwillinge sind Frauensache“ oder „Leberkäs, wie Gott ihn schuf“. Von mir gibt es für diese spannende und sehr unterhaltsame Geschichte die volle Punktzahl.