MelanieK Bis jetzt finde ich die Story recht unterhaltsam. Was mir allerdings Mühe macht, ist die Qualität der Übersetzung. Manche Begriffe sind einfach offensichtlich falsch übersetzt, und einzelne Sätze ergeben überhaupt keinen Sinn. Ich finde gerade kein konkretes Beispiel, das nächste Mal streiche ich es fett rot an, damit ich es wiederfinde. Jedenfalls macht das die Lektüre zum Teil doch etwas schwierig.
Kommt dazu, dass manche Dinge detailverliebt erklärt werden, aber einige wichtige Dinge einfach nicht. Zum Beispiel rätsle ich immer noch, was es mit den “Spindeln” auf sich hat: Normale Spindeln sind einfach Holzstäbe. Aber hier sind es Portale. Wie sehen sie aus? Wie funktionieren sie, weshalb heissen sie Spindeln, wie geht das “aufreissen” vor sich, warum tauchen sie offenbar nach Belieben auf und verschwinden wieder offenbar völlig beliebig? Aber gleichzeitig gibt es Spindeln in Tempeln, wie geht das? Und dergleichen mehr. Klar ist, es handelt sich dabei um Durchgänge zu einer anderen Welt; ob das aber andere Planeten sind wie in Stargate, oder Parallel-Universen wie in His Dark Materials, ist mir nicht klar. Auch aus welchem Material (falls überhaupt) die “Spindeln” bestehen und der ganze Mechanismus dahinter ist mir ein Rätsel, ich habe dafür keine Erklärung gefunden. Und bei einem derart zentralen Plot-Element finde ich das schon etwas ärgerlich. Aber vielleicht erfahren wir’s ja noch.
Insgesamt finde ich die Story wenig innovativ; oder vielleicht habe ich einfach schon zuviel Fantasy gelesen. Es gibt das übliche Fantasy-Personal und auch die Quests sind bisher recht konventionell. Aber die Story ist auf jeden Fall unterhaltsam und entfaltet sich hoffentlich noch. Die Figur der Sorasa Sarn gefällt mir dabei am besten; es ist immer witzig, wenn uns Mörder als Sympathieträger untergejubelt werden, und ich hoffe ja insgeheim sehr darauf, dass sie irgendeine Betrügerei ausheckt und jetzt nicht einfach brav ihren Auftrag erledigt… wir werden’s sehen.