England, 1909: Bella Grayson, älteste Tochter eines vermögenden Zeitungsverlegers, möchte gerne Journalistin werden, doch für ihre Eltern ist dies ein Unding. Sie sollte sich möglichst gut verheiraten und in der Gesellschaft aufsteigen. James Drake, ein junger Nachwuchspilot, legt eine Bruchlandung auf dem Anwesen der Graysons hin – er macht Übungsflüge, da er als erster Mensch den Ärmelkanal überfliegen will. Bella ist gleich fasziniert von ihm, und auch James fühlt sich zu ihr hingezogen. Trotz aller Widrigkeiten werden zarte Bande geknüpft… Erster Eindruck: Das Cover mit den zwei übereinanderliegenden Bildern gefällt mir sehr gut, ebenso der Buchtitel. Bella und James haben mir beide gleich von Anfang an gut gefallen: beide haben Träume und bleiben beharrlich, auch wenn der Weg nicht immer einfach ist. Bella, eine junge Frau, die sich nur darum kümmern sollte, einen angesehenen Mann zu heiraten und sodann einem Haushalt vorzustehen, hat ganz eigene Pläne: Familie ja, aber sie möchte auch als Journalistin arbeiten. Zu der damaligen Zeit schier unvorstellbar. James, der zuweilen sehr mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat, will hingegen seinen Traum, als erster Mensch den Ärmelkanal zu überfliegen, wahrwerden lassen. Durch die Standesunterschiede erachtet er sich seiner als nicht würdig für Bella. „Eine Hoffnung kann Realität werden, wenn wir unseren Teil erfüllen und den Rest unserem Herrn anvertrauen!“ Familie, Standesunterschiede, Erwartungen, Träume, Faszination für die Aviatik sowie Hoffnung sind Stichworte dieses Buches. Für mich war es das erste Werk der Autorin, insofern habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Mir haben die Beschreibungen der Protagonisten oder auch der örtlichen Begebenheiten sehr gefallen – es fiel mir leicht, mich lesetechnisch um mehr als hundert Jahre in die Vergangenheit zu versetzen. Meine Lieblingsfiguren waren Professor Thaddeus Steed, der väterliche Freund und Mentor von James, und Martha, eine Pächterin von den Graysons und alte Freundin des Professors. Eine Geschichte der Hoffnung, immer wieder für die eigenen Ideale aufzustehen, auch wenn der Wind einen zu Boden drückt oder auf dem Weg liegende Steine einen stolpern lassen – 3 Sterne.