Stefan möchte unbedingt an die Kunsthochschule. Dafür zeichnet er in seiner Freizeit in der Bibliothek, wo er die Stille geniesst. Als ihm dort eine unbekannte Frau begegnet, will er sie unbedingt kennenlernen, aber er wagt es nicht, sie anzusprechen. Als er Lenja später doch kennenlernt, erfährt er, dass sie an Gott glaubt. Wie kann das gehen – er ein Atheist, sie gläubig? Ein Besuch in ihrer Kirchgemeinde bringt viel Unruhe in ihr Leben… Erster Eindruck: Das colorierte Cover gefällt mir sehr gut, ebenso der Buchtitel. Dies war mein drittes Buch des Autors, nach „Stille Nacht“ sowie „Der Schneekristallforscher“. Und? Es lässt mich leider verwirrt zurück. Die ersten beiden Bücher haben mir ausgezeichnet gefallen, liessen mich in die Geschichten eintauchen und Emotionen erleben – zwei Mal 5 Sterne. Nun gut, die Erwartungen an das vorliegende Buch waren sehr hoch, und deshalb bin ich jetzt vielleicht noch mehr enttäuscht. Aber nun von vorne: Die Geschichte wird in drei Teilen erzählt: „Die Reise“, „Der Brief“, „Das Fest“. Stefan wirkt auf mich sehr frustriert. Er arbeitet in einem Supermarkt, da ihn die Kunstschule nicht aufgenommen hat. Und jetzt zeichnet er in der Bibliothek. Okay. Was nun? Gemäss Inhaltsbeschreibung stürzt Lenja in eine tiefe Glaubens- und Lebenskrise – dies habe ich so nicht wahrgenommen. Es scheint, dass sie den Glauben gleich aufgegeben habe, nachdem Stefan sagte, dass er nicht an Gott glaube. Wenn sie den Glauben gleich aufgäbe, nur weil jemand etwas dagegen sagt, welchen Wert hätte dann ihr Glauben überhaupt? Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass ich entscheidende Passagen verpasst hätte: ich spürte die Liebe der beiden nicht, ich habe auch nicht mitbekommen, dass sie ihre Glaubenskrise hatte, und ich habe nicht verstanden, wieso Stefan nach Griechenland geflogen ist. Klingt verwirrend? Absolut, aber genau so ist es mir mit diesem Buch ergangen. Nicht greifbare Personen, konfuse Geschichte – leider nur 2 Sterne, schade.