Der letzte Band der Reihe ist sehr spannend geschrieben - Intrigen werden entlarvt, endlich wird alles aufgedeckt, aufgeklärt und findet die richtigen Wege. Lia begeistert mit ihrer Tatkraft und Entschlossenheit, alte Freunde finden sich wieder und neue Bündnisse werden geschlossen. Alles in allem ein guter Band mit viel Action, politischen Intrigen die aufgedeckt werden, Versöhnungen die längst notwendig waren und einer starken Hauptfigur. Lia wird in ihrer Liebe zu Venda bestärkt und hat regelrecht Heimweh. Allerdings ist das Ende zu schnell, zu einfach geschrieben - es wirkt etwas gehetzt. Aber alle finden am Schluss ihr Happy End - auch wenn ich mir persönlich ein anderes gewünscht hätte…

Lia kehrt zusammen mit Kaden nach Morrighan zurück. Unbemerkt natürlich. Denn sie muss immer noch beweisen, dass sie keine Verräterin ist. Sie können sich reinschleichen und auch ein Versteck finden, aber Lia’s Kampf hat noch nicht einmal begonnen. Wie kann sie sich Verhör verschaffen und all die Maulwürfe enttarnen? Gott sei Dank konnte sie noch ihre Freundinnen Gwyneth, Berdi und Pauline ausfindig machen. Natürlich freuen sich die Freundinnen, dass alle noch gesund und lebendig sind, doch Pauline ist dennoch etwas enttäuscht von Lia. Denn Lia hat ihr ja was sehr wichtiges verschwiegen, resp. war nicht ehrlich zu ihr. Doch auf Grund ihrer Situation, halten sie alle zusammen und versuchen einen Plan auszuarbeiten. Kaden hilft wo er kann, obwohl ihm etwas flau im Magen ist, den Frauen wieder zu begegnen, denen er eigentlich noch gedroht hat umzubringen. Und was ist mit Rafe und seinem Königreich? Wie wird er sich entscheiden? Und dann müssen sie ja auch noch den Komizar und seine Armee aufhalten. Doch wird man Lia zuhören? An sich fand ich die Reihe ja ganz ok. Das ewige Hie und Her mit ihr und Rafe ging mir jedoch auf die Nerven. Hier ist Kaden definitiv mein Favorit gewesen. Wie Lia und Kaden sich in Morrighan einschleichen konnten, ging ja noch. Es war durchaus spannend zu lesen, wie sie das bewerkstelligt haben, wie sie ihre Freunde wieder gefunden haben, wie sie versucht haben die Verräter aufzudecken. Allerdings kam es mir etwas suspekt vor, dass die Verräter tatsächlich auf einer Seite entlarvt wurden. Und es war nicht mal die Hälfe des Buches. Das ging meiner Meinung nach viel zu schnell. Ja, sie hat es klug gelöst, aber sowas dauert doch länger, oder nicht? Genau so wie die Vereinigung der Familie. Auf einer Seite wurde alles vergeben und vergessen? Dann ist noch die Tatsache, dass Lia einfach so zu wissen scheint, wie man einen Krieg führt und plant, was man dafür braucht, wo sie hingehen müssen… Ja, sie hat ihre Gabe zur Hilfe, aber sowas kann man sich doch nicht einfach aus dem Ärmel schütteln? Niemand beherrscht die Politik und Kriegsführung einfach so. Die “Zwischenfälle”, bevor sie in den Krieg zogen, fand ich doch ziemlich interessant. Obwohl mir auch bei der ein oder anderen Szene die Länge und Tiefe gefehlt hat. Mir kam es vor, als ob die Autorin einfach alles schnell aufklären wollte, bevor das tatsächliche Ende kommt. Schade. Dann der grosse Krieg an sich: wirklich? Es war wirklich voller Spannen, wie sie sich vorbereitet und auf den Komizar gewartet hatten. Und als es endlich losging, war es innert drei Seiten vorbei. Man konnte zwar Lia, Rafe und Kaden verfolgen, mit wem sie gekämpft haben und was sie taten, aber an sich war es einfach viel zu kurz für meinen Geschmack. Dann ist da noch Lia, die sich Gehör verschaffen wollte während dem Kampf. Mag sein, dass sie ihre Gabe zur Hilfe nahm, was ja auch ok ist, aber auch das war eher unrealistisch. Dann ist noch die Beziehung zwischen Lia, Rafe und Kaden. Dass es sich so entwickelt hätte ich jetzt nicht gedacht. Es passt irgendwie nicht. Also das war für mich eine mega Enttäuschung. Aber ist Geschmacksache, mir hat es jedenfalls nicht gefallen. Und das Ende irgendwie auch nicht. Obwohl alle Lügen aufgedeckt wurden, war es eher plump. Für die meisten ein Happy End, aber dennoch ohne Tiefe. Die ganzen Nebencharaktere sind auch mega abgestumpft. Ich mochte so gut wie jeden Nebencharakter, sie sind ja auch wichtig für die ganze Geschichte. Aber jeder wurde einfach in den Hintergrund gedrängt, ohne mehr von ihm zu erfahren und alle taten einfach nur was Lia sagte. Sie war der Mittelpunkt, was ja ok ist, sie ist die Hauptprotagonistin, aber es war für mich zu viel. Die Autorin hat sie zu stark im Vordergrund Gestellen und dafür alle anderen wie weggedrückt, als ob sie nur Dekoration wären. Hier hätte ich wirklich etwas mehr erwartet. Im Grossen und Ganzen eine ganz nette Story mit Höhen und Tiefen. Viel Verrat, Intrigen, aber auch Liebe und Freundschaft. Für meinen Geschmack aber eher oberflächlich geschrieben, die Tiefe hat sehr oft gefehlt, vorhersehbare Handlungen, aber Spannung und Action waren recht gut vertreten. Für mich eine gute Reihe, aber hat mich nicht wirklich umgehauen. Ich werde nun den Spinn-off lesen und hoffe, viele bekannte Charaktere wieder zu sehen.

Der vierte und abschliessende Band der “Chronik der Verbliebenen” Reihe. Den Einstieg in die Geschichte fand ich, wie bei allen Bänden auch, wieder super einfach. Auch den Lesefluss vom dritten Band hat sich gleich auf diesen Teil übertragen, denn es bleibt spannend! Im letzten Teil der Geschichte kommt so einiges Unerwartetes auf uns zu. Die Gefühle und Verpflichtungen der Protagonisten lassen uns keine Ruhe und lassen uns mitfiebern bis zum Ende. Und dann das Ende… Damit hätte ich fast nicht mehr gerechnet! Einfach toll! Insgesamt kann ich sagen, dass dies keine 5-Sterne oder Lieblingsreihe ist, jedoch hat sie mir super gefallen. Meiner Meinung nach ist der zweite Band der schwächste in der Serie, jedoch lohnt es sich, weiter zu lesen, denn danach nimmt die Spannung wieder stetig zu!

Lia steht vor ihrer grössten Herausforderung: Sie muss nicht nur ihre Heimat Morrighan gegen den anrückenden Komizar verteidigen, sondern auch die Verräter im Innern entlarven. Dabei muss sie sich auf ihre eigene Stärke besinnen und zu der Anführerin werden, zu der sie bestimmt ist. Aber diese Verantworung verlangt ihr alles ab - nicht zuletzt die Liebe ihres Lebens. Glücklicherweise ist das vierte Band handlungstechnisch nicht so tot wie der Vorgänger: Statt ewig lang darüber zu lamentieren, ob man jetzt in diesen oder jenen verknallt ist, machen die Figuren sogar wieder etwas. Der drohende Krieg, die Entlarvung der Verräter sowie die Geschichte rund um Kadens Vater machen die erste Hälfte unterhaltsam und spannend. Die zweite Hälfte ist dann aber wieder weniger gut. Ich hatte während des Lesen immer stärker das Gefühl, dass die Autorin auf Teufel komm raus ein Happy End möchte und daher den kriegerischen Konflikt abschwächte (nicht, dass ich jetzt scharf auf abgeschlagene Köpfe und literweise Blut bin, aber einigermassen realistisch sollte es schon sein). So geht leider viel Dramatik verloren. Und am Ende verliebt sich Kaden dann natürlich noch in Lias beste Freundin Pauline, damit auch er sein Leben nicht als unglücklicher Single verbringen muss (diese alle - müssen - mit - jemanden - zusammen - sein - Haltung in Jugendbüchern werde ich nie verstehen). Am meisten habe ich mich aber daran gestört, dass die Figuren sich die ganze Zeit völlig gegensätzlich zu ihrem Charakter verhielten. Der ach so gefährlich Attentäter Kaden wird mal eben mit der Bratpfanne niedergeschlagen (und das nicht von Rapunzel), die strategisch völlig unerfahrene Lia entwickelt mal eben die richtige Kriegsführung (natürlich wird das mit ihrer Gabe erklärt, die im Wesentlich darin besteht, dass sie die Zukunft fühlt. Wo kämen wir denn auch hin, wenn Frauen aufgrund logischer Überlegungen Entscheidungen treffen würden?) und die ganze Zeit werden völlig unsinnige Entscheide getroffen, die aber nie Konsequenzen haben (Ein Heiratsvertrag wird gebrochen. Seit Game of Thrones wissen wir ja, dass das eine SEHR schlechte Idee ist). Kurz: Serie hat stark angefangen und dann leider abgegeben. Schade.