Die Murphys und die Morettis leben in Frieden in Dogtown: Zwei Mafia-Familien, die durch illegale Geschäfte die Stadt kontrollieren. Als der Bruder des Oberhaupts Pat Murphy einem Moretti die Frau ausspannt, beginnt der Frieden zu bröckeln. Und kurz darauf kommt es zu Morden, die sogar die Mafia erschüttern … Ich muss gestehen, dass ich bisher noch nie ein Buch gelesen habe, in denen es um Mafia-Geschäfte oder ähnliches geht. Doch sobald ich die ersten paar Seiten las, war ich interessiert; es war spannend, zu erfahren, wie so ein Alltag aussehen kann. Was mir vor allem gefällt, sind die moralischen Grauzonen, die die Charaktere hier unweigerlich betreten. Danny, der Hauptcharakter in der Geschichte, hat eine Frau, eine Familie – er muss als Mann zu dieser Zeit für sie sorgen. Als Leser:in verfolgt man sein Innenleben, seine Kämpfe, die er führt; ob das, was er tut, okay ist, oder ob es sogar seinen Moralkodex bricht: Was lag noch im Bereich des Guten? Wie weit durfte man gehen, um die Familie zu beschützen? Die anderen Charaktere fand ich zum Teil etwas flach. Sie glichen vielen Stereotypes, die ich in so einer Geschichte erwartet hätte – leider nichts wirklich Überraschendes dabei. Somit fehlte auch die emotionale Nähe zu ihnen, was auf die eher bescheidene Spannung abfärbte. Nichtsdestotrotz gefiel mir die Dynamik in der Mafia-Familie: Wie Entscheidungen getroffen wurden, wie man aufstieg, wie man Aufsehen erregte. Weiter gab es sehr viele Charaktere in diesem Buch. Logisch, es handelt sich auch um zwei Mafia-Familien, die nun mal nicht aus einer einzigen vierköpfigen Familie bestehen. Aber genau deshalb hätte es die vielen Perspektivwechsel nicht gebraucht, die der Spannung ebenfalls nicht guttaten. Mehr Fokus auf einzelne Personen, hätten die Nähe zu ihnen ausbauen können. Die Geschichte nimmt definitiv schnell an Fahrt auf; der erste Mord lässt nicht lange auf sich warten. Der darauffolgende Schock und die Vorahnung auf den Krieg, lässt einen schneller die Seiten umblättern. Umgehauen hat mich die Aufregung nicht; sie war zwar konstant, aber ich hätte mir mehr Überraschungen gewünscht, die ich nicht kommen sah. Bis kurz vor Ende war die Spannung wie erwähnt konstant. Aber als sich das Finale anbahnte, wollte ich einfach nur noch, dass die Geschichte ein Ende findet, weil der Ausgang nicht packend aufgebaut wurde. Fazit Die Dynamik innerhalb einer Mafia-Familie fand ich sehr spannend: Machtspiele, Kontrolle, Vertrauen. Leider waren die meisten Charaktere sehr stereotypisch skizziert. Danny, den Protagonisten der Geschichte mochte ich jedoch, da man mit ihm zusammen die moralischen Grauzonen erforschte. Die Spannung hielt sich konstant, wobei sie kurz vor dem Finale deutlich abfiel. Dennoch konnte mich das Buch im Grossen und Ganzen überzeugen.