Charles Bukowski hat, bevor er als Schriftsteller Erfolge feierte, so einige Berufe gemacht. Als er als Briefträger der Vereinigten Staaten antritt, weiss er noch nicht so recht, auf was er sich da eingelassen hat. Das ändert sich allerdings rasch, als die ersten Sonderlinge, spärlich bekleidete Hausfrauen, die sich zu Hause langweilen, Verrückte und andere Repräsentanten des ugly american way of life ihm die Türe öffnen und ihm in unnachahmlicher Art und Weise das Leben schwer machen. Dass es auch hie und da zu Handgreiflichkeiten kommt, sei nur am Rande erwähnt. Zum Ausgleich dieses stressigen Jobs findet Bukowski Trost auf der Pferderennbahn, wo er seine sauer verdienten Dollars gleich wieder dem Staat zurückgibt, er säuft, als ob es kein Morgen gäbe, er sucht kurze, erotische Abenteuer, die aber auch nicht so recht Erfüllung bringen, alles in allem ein recht jämmerliches Leben, das er da führt. Bis er eines Tages beschliesst, den fragwürdigen Briefträgerjob an den Nagel zu hängen und seine Erlebnisse niederzuschreiben. Es ist eine Entscheidung, die sein Leben für immer verändern soll. Ein Roman wie ein Feuerwerk, rauh, obszön, widerlich und verdammt lustig. Ich mag Charles Bukowski, weil er einfach sich selber gegenüber ehrlich ist, der Menschheit immer und wieder versichert, wie feste er sie hasst, sich um keine Konventionen schert und sein eigenes, tragisches Leben führt ohne angezogene Bremse. Er könnt ein wenig freundlicher den Frauen gegenüber sein, aber über Tote soll man schliesslich nur noch Gutes sagen. Tolles Buch, völlig fertiger Schriftsteller!…