14 Kurzgeschichten aus Patagonien und Feuerland. Sehr deutlich, eindringlich und mit großer Überzeugungskraft, beschreibt Coloane die Verhältnisse an der Südspitze Amerikas vor 80 Jahre (Erstveröffentlichung 1941). Und er wußte wovon er sprach. Als Sohn eines Walfängers war er viele Jahre auf Feuerland in der Schafzucht , als Zureiter oder als Seemann unterwegs.
Die Geschichten handeln von der Beziehung zwischen Mensch und Tier, ebenso wie zwischen Mensch und Natur. Zwischenmenschliches spielt nur am Rande eine Rolle: Eingebettet im karge Landschaften, im ständigen Kampf mit der Einsamkeit, in Einklang mit den “zuverlässigeren” Hunden und Pferden. Treffen Personen zusammen, endet das in seinen Geschichten meist tragisch und blutig. Er illustriert Einzelgänger und sehr hart arbeitende, trinkfeste “Sonderlinge” - heute würde man von Aussteigern reden.
Coloane beschreibt karge Felsen, stürmische Ozeane und die weite Pampa fast schon beschwörend, zum Teil mythisch. Wer das Glück hatte diese Landschaft selbst schon zu sehen, wird sich darin - auch viele Jahre später - wiederfinden. Für die anderen ergibt sich mit diesem Buch die Möglichkeit die eigene Vorstellung zu trainieren - und Coloane macht es einem leicht.
Lesenswert!