Ich durfte Hello Baby in der Leserunde von Book Circle lesen und habe mich sehr darüber gefreut.
Das Thema Kinderwunsch mit IVF ist gesellschaftlich aktuell und ich finde es wichtig, dass diese Thematik in diesem Roman aufgegriffen wird. Das Buch eine kurzweilige Lektüre und kann gut in einem Tag gelesen werden. Nach der Lektüre blieben bei mir aber mehr Fragen offen, als ich vor der Lektüre hatte.
Der Fokus im Roman liegt auf den sechs Frauen und ihren Erlebnissen mit IVF in einer Kinderwunschklinik in Südkorea. Das für mich persönliche und emotionale Thema Kinderwunsch wird dabei nüchtern abgehandelt. So fiel es mir schwer, mit den Protagonistinnen mitzufiebern. Sie wurden für mich nicht fassbar und es gelang mir nicht immer, den Perspektivenwechsel mitzumachen. Hello Baby spricht viele aktuelle Fragen im Zusammenhang mit IVF an. Gerade in Südkorea, das weltweit die niedrigste Geburtenrate hat, ist die Thematik relevant. Dabei hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht, damit ich mehr im Geschehen drin bin und mich nicht wie eine aussenstehende Betrachterin fühle.
Kim Eui-Kyung, die Autorin, machte selbst bisher erfolglos IVF-Behandlungen, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Vielleicht hat sie beim Schreiben dieses Romans ihre bisherigen Erfahrungen miteingebracht oder dadurch verarbeitet.
Das KI-generierte Cover spricht von Weitem auf Grund der gewählten Farben an. Bei näherer Betrachtung gefällt es mir nicht. Wieso für die Illustration von menschlichen Erfahrungen Künstliche Intelligenz herbeigezogen werden musste, erschliesst sich mir nicht.
Persönlich wusste ich bisher wenig über IVF-Behandlungen und die Perspektiven von Frauen dahinter. Nach der Lektüre weiss ich einiges mehr, aber es bleiben viele Aspekte unklar. Das für mich vorhersehbare Ende kam etwas abrupt und weckte in mir nicht den Wunsch, mich weiter über IVF-Behandlungen und die Situation in Südkorea zu informieren.
Ich würde das Buch Menschen empfehlen, die vielleicht schon etwas über IVF oder Südkorea wissen. Zu viel sollte man sich von einem so kurzen Buch mit sechs Protagonistinnen jedoch nicht erhoffen.