Ich habe “Bloodguard” von Cecy Robson im Rahmen der Leserunde hier im Book Circle gelesen und von Orell Füssli zur Verfügung gestellt bekommen.
Beim Auspacken war ich angetan vom wunderschönen Buchcover und der ganzen Aufmachung des Buches. ich habe mich riesig gefreut, mit dem Lesen anzufangen!
Nun zum Inhalt: Wir begleiten Leith und Maeve auf ihrem Weg. Er will Bloodguard werden um seine Familie zu retten, sie möchte ihr rechtmässiges Erbe antreten und Königin werden. Natürlich sind ihre Schicksale miteinander verwoben und sie kommen sich näher.
Ich bin sehr flüssig ins Buch gestartet, fand die Idee einer Fantasywelt mit Gladiatorenkämpfen spannend, ganz besonders, dass die Geschichte aus Sicht eines männlichen Hauptcharakters erzählt wird.
Das zumindest suggeriert der Klappentext…
Entsprechend überrascht war ich, als sich die Kapitel etwa halb/halb auf Leith und Maeve aufgeteilt haben. Zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass ich Leith auch nicht sonderlich mochte, bzw. ich kaum eine emotionale Bindung zu ihm aufbauen konnte. Das verändert sich im Verlauf des Buches auch nicht, was meiner Meinung nach an der fehlenden Charakterentwicklung liegt. Ich hatte das Gefühl, er ist diesem typischen Klischee-Mann nachempfunden. Kaum Zugang zu den eigenen Emotionen, plump, aufbrausend, teils brutal, oft etwas “dümmlich” und ohne viel Empathie. Ich frage mich, ob Cecy Robson ihn absichtlich so “konstruiert” hat, um ihn männlicher wirken zu lassen.
Maeve hingegen war mir auf Anhieb sympatisch. Ich mag ihre inneren Dialoge und die Prise Sarkasmus, die man darin findet. Leider wurde für mich daraus nicht mehr, denn auch Maeve durfte sich kaum weiterentwickeln. Das finde ich echt schade, denn ich hätte sie gerne kennengelernt.
Über die Welt von Bloodguard und die Nebencharaktere erfährt man nicht sehr viel im Buch, sie bleiben oberflächlich.
Cecy Robson’s Schreibstil hat mich angenehm durch’s Buch getragen, ich empfinde ihn als flüssig und leicht. Leider gab es inhaltlich so viele Sprünge und Lücken, dass mir einfach langweilig wurde, weil ich nach der ersten Verwirrung eines solchen Sprungs irgendwann gemerkt habe, dass diese nicht aufgeklärt werden. Gerade wenn’s spannend wird, gibt es z.B. einen Zeitsprung oder das Kapitel endet, und wir erfahren danach nur in Kürze, was sich zugetragen hat. Die Kampfszenen hingegen sind sehr detailliert und oft übertrieben brutal geschrieben.
Mein Fazit: Ich wäre sehr gerne in die Welt von “Bloodguard” eingetaucht, weil ich die Idee toll finde und Potenzial in der Geschichte und der Welt sehe, leider war die Umsetzung nicht “meins”.