(Inhalt vgl. Cover)
Ich habe mich auf diesen Debütroman des japanischen Autors gefreut. Er hat dafür 2008 den Chiyoda Literature Prize bekommen. Wofür genau habe ich nicht herausgefunden. Ebenso nichts zu seiner Person und weiteren Büchern (mit Ausnahme von Band 2 “Die Abende in der Buchhandlung Morisaki”). Das Cover passt gut zum Titel. Aufgrund der frohen Farben hatte ich mehr über das Leben in der Buchhandlung erwartet (welche Menschen verkehren dort, welche Bücher lesen sie und warum z.B.).
Ich fand die Geschichte einfach zu lesen. Nicht spektakulär, nicht aufregend, bildhaft und schnörkellos jedoch ohne Spannungsbogen. Ab und zu habe ich mich gefragt, ob die Übersetzung 1:1 möglich gewesen ist. Benutzen die Japanerinnen und Japaner tatsächlich Ausdrücke wie “klischnass, krass, schiess los, wow” (z.B.). Über die Übersetzerin Ute Enders habe ich ebenfalls nichts gefunden (welchen Bezug hat sie zu Japan?). Ich habe mich auch gefragt, ob Nichten in Japan in der Art und Weise wie die Hauptprotagonistin mit ihrem Onkel sprechen (sehr direkt, fordernd).
In der Geschichte gab es einen Bruch. Plötzlich ging es nicht mehr um Takako (Hauptprotagonistin), sondern die seit fünf Jahren verschwundene Frau des Onkels taucht auf. Sie taucht dann wieder unter, allerdings sagt sie diesmal, dass sie “irgendwann” wiederkommen werde.
Schade, die Geschichte war mir zu oberflächlich ohne Tiefgang. Höchstens ein Anschub zum Nachdenken.
Wenn ich das nächste Mal in Tokio bin, werde ich in die Jimbocho Book Town gehen. Die existiert tatsächlich und dort soll es rund 200 Buchläden geben.