“Sing, wilder Vogel, Sing” ist eine fesselnde und berührende Erzählung, die in drei Teile gegliedert ist. Der Spannungsbogen erreicht im ersten und dritten Teil seine stärkste Wirkung, während die Einleitung düster und faszinierend in die Geschichte und die (wahnsinnig menschliche und imperfekte) Protagonistin, Honora, einführt. Durch das ganze Buch hindurch litt und erfreute ich mich mit ihr. Die Geschichte endet passend und bietet ein kraftvolles, bewegendes Finale, mit einschneidenden Parallelen zwischen unterdrückten Völkern, das perfekt zu Honora passt. Der sprachliche Stil ist voller Poesie und die irische Sprache wird spärlich aber auf eine beeindruckend schöne Weise benutzt. Durch wiederkehrende Symbole und Motive entfaltet das Buch eine Erzählung, in der sich viele Frauen auf der Suche nach Freiheit und Emanzipation wiederfinden werden. Zahlreiche Themen, die behandelt werden, sind in unserer heutigen turbulenten Welt aktueller denn je. Das Werk hat mich zutiefst berührt und ich kann es für all diejenigen empfehlen, die eine tiefgründige, menschliche Geschichte suchen.