Auch ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und hatte mich sehr auf die Lieferung gefreut. Das Buchcover gefiel mir auf Anhieb und ich war sehr gespannt darüber. Der Klappentext sowie die Handlung a la Agatha Christie machten mich neugierig.
Die betagte Florrie - welche im Rollstuhl sitzt - beobachtet ein paar seltsamen Vorfällen in der Seniorenresidenz Babbington Hall und fragt sich, was hier wohl läuft. Die Heimleiterin Renata, welche einsam und zurückgezogen in der Dachwohnung wohnt, springt aus dem Fenster just in dem Moment als Florrie rausschaut. War es Selbstmord oder ist sie das Opfer eines Verbrechens? Florrie beginnt zu investigieren und zusammen mit Stanhope - einem Bewohner - versucht sie der Wahrheit auf die Schliche zu kommen.
Mit der Lesung der Buches harzte es für mich zu Beginn sehr. Ich kam nicht richtig ins Buch rein, fand die blumigen und ausführlichen Beschreibungen einfach zu lang. Einzig die Rückblenden zu Florries früherem Leben liessen sich gut lesen. Diese ziehen sich übrigens über das ganze Buch und legen nach und nach Florries Vergangenheit frei. Das erste Drittel gefiel mir daher nicht so gut. Aber zu Beginn des 2. Drittels nahm die Geschichte ihren Lauf und es wurde doch spannend. Ab da wurde das Buch interessant und ich kam gut mit, ohne ständig abzuschweifen mit meinen Gedanken. Der Schluss ist dann noch etwas unerwartet, das hat sich die Autorin gut überlegt! Ich beendete daher das Buch mit einem Lächeln im Gesicht.
Wenn ich nicht in der Leserunde gewesen wäre, hätte ich wohl das Buch nach 100 Seiten weggelegt. Die Geschichte packte mich nicht von Anfang an, ich bin auch nicht die geduldigste Leserin. Mich muss ein Buch zu beginn packen, ansonsten wird es mir schnell langweilig. Trotzdem vergebe ich dem Buch ⅘ Sternen da die Geschichte insgesamt stimmig ist und man sich sehr gut vorstellen kann, wie es in Babbington Hall zu- und hergeht. Auch die Sprache und Übersetzung fand ich sehr gelungen. Die Charaktere sind alle sympathisch und auch im hohen Alter kann es viele Überraschungen geben. Ab der Hälfte fand ich das Buch dann sehr schön und der Schluss hat mich mit dem holperigen ersten Teil wieder versöhnt.
Vielleicht lag es auch am Zeitpunkt: das Buch wurde kurz vor Weihnachten gelesen, da läuft ansonsten schon viel anderes und der Kopf war eventuell nicht ganz so bereit für die Lesung.
Insgesamt ist es eine herzliche Geschichte für Liebhaber von englischen Residenzen und blumigen Gärten. Sie hat einen Hauch von Agatha Christie und ist wohl im Cosy-Crime-Genre zu platzieren, auch wenn dies nicht explizit so erwähnt wird. Bin aber der Meinung, dass das Buch in einer kürzeren Fassung gelungener gewesen wäre.