Ein Witwer heiratet erneut, seine neue Frau ist sinnlich und schön. Das findet auch sein Sohn, der im Roman immer nur als „das Kind“ bezeichnet wird und eigentlich noch ein Kind ist, ein sehr schmusebedürftiges Kind … dem die Dame jedoch irgendwann nachgibt, „aus einem unbezwingbaren Affekt“. Das Ergebnis: ein „wunderschöner Orgasmus“ – für sie. Dumm, dass sie das ausspricht, dumm, das „das Kind“ den Vater fragt, was Orgasmus eigentlich bedeute.
Ganz klar: Hier werden Tabubrüche verhandelt, auch wenn Llosa uns immer wieder an der Nase herumführt. Wie alt „das Kind“ wirklich ist, kommt nämlich nicht heraus, er kann durchaus schon 17, 18 sein – zumindest einigen Szenen nach. Hier geht es nicht um Pädophilie, es geht um Begehren, auch in den Nebensträngen des Romans. Ob das verstörend ist? Ja klar. Aber, das muss ich zugeben: es macht Spass beim Lesen!