Was wie ein erzählerischer Monolog aussieht, wird zu einer spannungsgeladenen Verstrickung einiger weniger Personen: Elias als Erzähler und seine Halbschwester Ines, ihr Vater, ein protziger Tiroler Hotelier, und Carl, Freund von Elias; und schliesslich noch ein abgewiesener stalkender Liebhaber von Ines. Elias und Ines, eigentlich ein Liebespaar, erfahren erst spät, dass sie Halbgeschwister sind und kommen weder voneinander noch von ihrem Vater los, von dem sie beide – Ines als Literaturdozentin und Schriftstellerin und Elias als im Lockdown gestrandeter Flugbegleiter – nach wie vor nicht nur finanziell abhängig sind. Dass Carl, Elias’ Freund, eine andere Hautfarbe hat, erfährt man erst im rasanten Schlusskapitel und bekommt damit die Frage gestellt, wie wichtig denn Hautfarbe, Herkunft, Gender eigentlich sind im Beziehungsalltag. Wie sind wir, was ist uns wichtig, wie gut kennen wir denn uns selbst, und was bestimmt unser nicht immer sehr geschicktes Handeln, Argumentieren in unseren Beziehungen? Interessante Fragen, spannend bis zum Teil verwirrend verpackt, teilweise etwas gedehnt – aber topaktuell.