Just Mercy ist so gut geschrieben, dass man es nicht mehr weglegen möchte, sobald man die ersten Sätze gelesen hat. Es beschreibt die Ungerechtigkeit gegenüber People of Colour in den USA im Zusammenhang mit Anklagungen und Gerichtsurteilen. Wenn man die Seiten liest, könnte man meinen, dass man sich in einer anderen Zeit befindet und über die Ungerechtigkeiten von vor 100 Jahren liest, aber erschreckenderweise spielt das Buch in der jetzigen Zeit. Es regt sehr zum Denken an, dass auf der Todesbank in den USA mehrheitlich nur People of Colour sitzen und dies zum Teil unschuldig. Ausserdem veranlasst es die lesende Person dazu, über das Rechtssystem im eigenen Land nachzudenken und es zu hinterfragen. Wie wird das wohl bei uns gehandhabt? Haben wir ein ähnliches, ungerechtes System? Wie würde es mir in meinem Land ergehen, wenn ich ins Rechtsystem kommen würde? Und wie sähe dies für eine Person of Colour aus? Das Buch regt aber nicht nur zum Nachdenken und Hinterfragen an, sondern beinhaltet auch interessante geschichtliche und allgemeine Fakten über das Justizsystem der USA. Wusstest du zum Beispiel, dass die Todesstrafe bei Kindern in einigen Staaten bis 2005 noch erlaubt war? Dies und noch viel viel mehr lernt man, wenn man dieses Buch liest. Trotzdem fühlt es sich nie an, als ob es ein Sachbuch ist. Es ist immer alles sehr spannend verpackt und wie gesagt, wenn du einmal anfängst zu lesen, wirst du erst beim letzten Wort wieder aufhören wollen.