Wenn du mich fragen würdest, was das originellste Konzept ist, über das ich je gelesen habe, würde ich dir definitiv den Namen dieses Buches nennen.
Die Geschichte spielt mit einer Welt, in der manche Menschen sich in ihrem eigenen Kummer verlieren und stark auf Drogen und Medikamente angewiesen sind. Das ist erschreckend, aber auch relevant für unseren heutigen Zeitgeist. Ein fesselndes Porträt geprägt von psychischen Erkrankungen, Trauer und Depressionen welches normalerweise nicht auf diese Art und Weise erzählt wird, literarisch jedoch sehr gut umgesetzt wurde.
Es ist zudem auch eine witzige und ärgerliche Abrechnung mit der Psychiatrie und der Pharmaindustrie und eine vergleichbare mit der wohl unerträglich prätentiösen und faden Kunstszene in New York.
Das Ende zieht sich dann etwas in die Länge und ich fühlte mich gefangen in dieser deprimierenden Welt unserer Protagonistin, die immer weiter in einen dunklen Zustand abrutscht. So schwankt man zwischen Sympathie und Abscheu, bleibt aber dennoch in einem Netz aus Faszination und oft auch Sorge, wenn nicht gar Mitleid gefangen.
Moshfegh ist eine grandiose und geistreiche Erzählerin, mir gefiel ihr einzigartiger Stil. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass es nicht unbedingt ein Mainstream Roman ist, welcher jedem gefallen wird.