Fanny Die Geschichte plätschert auch in Woche 3 vor sich hin. Über Viktors Hintergrund weiss man zu wenig als dass sein Tod irgendetwas in mir auslösen könnte. Es war schon sehr vorhersehbar, dass er als potentieller Vater ins Spiel gebracht wird. Wenig glaubwürdig finde ich, dass Edith selbst dem Tod nah noch behauptet, er sei nicht der Vater. Menschen, die sterben, wollen vielmehr reinen Tisch und ihren Frieden machen.
Zu dem Abschnitt auf Seite 241 fällt mir ein, dass Rahel noch viel weniger über Peter weiss. Kein Wunder, die Kommunikation der beiden beschränkt sich auf Alltägliches, Organisatorisches und die Kinder. Auch in den 3 Wochen wurde nichts Gewichtiges auf den Tisch gebracht. Mir scheint, Rahel möchte gar nicht wissen, was in Peters Innerstes vorgeht, daher kommt mir der Abschnitt komisch vor, wo sie sinniert, was er alles über sie nicht weiss.
Da die beiden bis zum Schluss nur an der Oberfläche bleiben und alles Wichtige vermeiden anzusprechen, bin ich mir nicht sicher, ob das noch lange gut gehen wird, es sei denn, sie arrangieren sich, dass jeder weiterhin sein Ding macht, aber man trotzdem zusammenbleibt. Rahel, die eigentlich mehr wollte, wird das auf Dauer nicht zufrieden stellen.
Ich finde die Idee gut, ein Ehepaar mit ihren Problemen auf diesen Hof zu verfrachten, nur habe ich mir mehr Tiefgang erhofft und bin deshalb etwas enttäuscht. Viele Themen und Figuren wurden nur kurz angerissen, und konnten mich so nicht erreichen, sie waren zu klischeehaft und vorhersehbar.
Danke an alle Kommentarschreiber hier, denn für mich war es eine neue Erfahrung, zu lesen, wie dieselbe Geschichte ganz unterschiedliche Emotionen bei den Lesern hervorruft. Eure Feedbacks waren eine Bereicherung und haben mich mehr über die Geschichte nachdenken lassen als das Buch selbst, das alles in allem unter meinen Erwartungen blieb.