Mir gefällt der trockene Humor, die mal feine mal direkte Ironie - wunderbar vergnügliche Lektüre. Die Protagonisten sind alle liebenswert, oder doch zumindest symphatisch. Alle sind gestresst oder stressen andere, ohne böse Absicht - im Gegenteil. Alle sind so normal und kommen mir bekannt vor, fast vertraut. Auch die beschriebenen Situationen werden lebensnah beschrieben. Die Beerdigungen laufen auch in unseren Familien nach festem Muster ab. Inklusive nervige Tanten. Der Alltag von Markus ist jeder von uns alleinerziehenden Müttern bestens bekannt. Die ständigen Zweifel “Ich bin der mieseste Vater der Welt” (S.88). Die 24/7 Beschäftigung mit Kindern und Haushalt, wo “Putzen und Rechnungen überweisen” zur Qualitytime wird (S.65). Karriere bleibt auf der Strecke. Sami’s Lügen - jeder von uns verändert hin und wieder mal ein Detail…vorzugsweise etwas smarter als er es macht. Asta’s Trauerverarbeitung ist super pragmatisch. Kurz - ich habe alle Personen irgendwie ins Herz geschlossen und hoffe nun, die Geschichte entwickelt sich so weiter, dass sich alle etwas entspannen können…