Oh, das war schon ein grosses Lesevergnügen und ich musste mich zusammennehmen, um nicht gleich weiterzulesen!
Zuerst noch etwas zum Cover: Die Gestaltung des Schutzumschlages gefällt mir gut (auch wenn ich kein Fan von Schutzumschlägen bin).
Der Wechsel der verschiedenen Zeiten ist jeweils gut angegeben.
Gegenwart
Damien, der junge Pfleger, hat mich begeistert: Es freut mich, dass er seinen Job gerne macht, auch wenn andere meinen, er müsste etwas anderes machen bzw. studieren. Was kann man sich mehr wünschen, als dass einem die eigene Arbeit gefällt? Ich wüsste nicht was.
Nor und Frankie haben mir beide gut gefallen. Ich bin gespannt, mehr über ihre Freundschaft zu erfahren.
Irland, 1950/57
Frances verliert sehr jung ihre Eltern – eine Tragödie! Und leider findet sie kein liebevolles Zuhause bei ihrer Tante und deren Mann, einem Pastor. Sie erfüllten ihre christliche Pflicht, sie zu sich zu nehmen, aber Liebe? Nein, das war nicht vorgesehen. Traurig.
Als ich las, dass der verwitwete Domkapitular die damals 18-jährige Frances zum Tee einladen wollte, habe ich schon befürchtet, in welche Richtung das wohl gehen könnte. Und leider lag ich richtig. Frances‘ Onkel hat der Heirat zugestimmt. Ach, und sie wird gar nicht gefragt? Tja, das waren noch andere Zeiten. Aber es empört mich trotzdem. Der Einzug ins Pfarrhaus war merkwürdig. Er hat gar keine Zeit für seine Frau; nur seine Haushälterin spricht und isst mit ihr (und gibt auch mächtig den Tarif durch, oder?). Die Ausübung der ehelichen Pflichten ist ein bisschen… schwierig. Der Domkapitular kriegt Besuch von der verheirateten Rachel Thornton – Frances erwischt sie in einer pikanten Situation. Und wer hat am Schluss Schuld an allem? Frances! Ach, ich hätte schreien können! Verlogene Gesellschaft! Aber schlussendlich war es ja doch gut für sie.
Es kommt zu einem Wiedersehen mit Norah, ihrer Schulfreundin. Das war sehr schön von Norahs Mutter, sie zu ihr zu schicken. Das Leben dort ist ganz anders als das, das sie bisher kannte.