Ich bin irgendwie mit George Orwell’s 1984 aufgewachsen (“Big brother is watching you”), und fand es schon damals beklemmend, was so ein autoritärer Staat mit den Leuten machen kann. Einerseits mit denjenigen, die nur kleine Fehler machen und dann in die Mühlen des Staatsapparats gelangen, wo sie nie wieder rauskommen. Andererseits mit den (willigen) Helfern des Systems, die belohnt werden, wenn sie noch brutaler sind als sie es sein müssten, oder noch schlimmer, die nicht daran gehindert werden, ihre Neigung zum Sadismus auszuleben und die es sogar noch geniessen, ihre Mitmenschen zu quälen.
Das Buch ist recht flüssig zu lesen, ich bin allerdings noch nicht so sicher, ob ich die häufigen Rückblenden so richtig gut finde, man muss jedes Mal wieder zuerst rausfinden, ob Sara jetzt in der Gegenwart (in einem Traum?) oder in der Vergangenheit befindet. Wenigstens sind Dokumente mit einer anderen Schrift gekennzeichnet, damit man sie von den Schilderungen der Geschichte unterscheiden kann.
Sara scheint etwas unsicher zu sein, was aber möglicherweise auch mir ihrem Mann zu tun hat, dem offenbar alles leichter fällt als ihr, und sie hat daher ein nicht ungetrübtes Verhältnis zu ihm. Dass sie einen so hohen Risikowert hat, erscheint ihr seltsam, da sie zumindest beteuert, ihn zu lieben und ihm nichts zu leide tun zu können.
Das Thema (Meinungs-)Freiheit und Überwachung ist hochaktuell! Nicht nur China mit seiner Gesichtserkennung, auch die US-amerikanischen Einreisekontrolle inklusive Check des Handys und der social Media Einträge gehen definitiv in die Richtung der in der Geschichte geschilderten Vorkommnisse. Ich bin gespannt wie es weitergeht, auch wenn das kleine bisschen Hoffnung, dass im Senat das Gesetz abgeschwächt und die Überwachung eingeschränkt werden könnte, wahrscheinlich nicht erfüllt werden wird… Aber lesen wir weiter, dann werden wir es erfahren!