Hallo zusammen, ich hab’ mich sehr gefreut, das Buch lesen zu dürfen! Da kamen alte Erinnerungen auf! 🙂 Die Geschichte des Regenbogenfischs hat mir schon immer sehr gut gefallen und an die schönen Glitzerschuppen und die einprägsame Moral, dass geteilte Freude doppelte Freude ist, ist einfach wichtig!
Das Cover vom “Regenbogenfisch in Gefahr” hat mir sehr gut gefallen - natürlich haben die Glitzerschuppen darauf gleich Erinnerungen geweckt und das Fischernetz zeigt eine Gefahr auf, die sehr realistisch ist (ich meine, man fischt schon seit Jahrtausenden…) und - wenn man an die Überfischung der Meere denkt - leider auch sehr aktuell ist. Das Loch im Netz zeigt aber auch Hoffnung auf, was mir in einem Kinderbuch sehr wichtig ist.
Die Geschichte vom Regenbogenfisch in Gefahr hat mich allerdings nicht so mitgerissen. Genau festmachen, woran das liegt, kann ich allerdings nicht sagen. Zum einen fand ich die Geschichte etwas oberflächlich. Wenn man auf die Problematik der Überfischung der Meere, auf den verbotenen Fang exotischer Fische oder worauf auch immer abzielen möchte, hätte man das doch ansprechen sollen. Ja, es ist ein Kinderbuch, aber es wäre doch eine super Möglichkeit, in so einem Kinderbuch den Kindern aufzuzeigen, wo die Probleme der heutigen Welt liegen - das kann man ganz kindsgerecht tun! Inhaltlich finde ich auch etwas widersprüchlich, dass in diesen Netzen sowohl kleine Glitzerfische als auch grosse Wale gefangen werden. Mein Kleiner hat richtig bemerkt, dass die farbigen Glitzerfische doch in den warmen Gewässern leben, während Wale eher in kälteren Gewässern leben.
Nicht überzeugt hat mich auch die Sprache. Die unvollständigen Sätze - ich verstehe sehr wohl, dass sie als stilistische Mittel eingesetzt wurden! - passen für mich nicht in dieses Kinderbuch. Etwas irritiert hat mich auch die konstante (!) Nennung von “der Blaue”. Wie sehen das andere? Nur schon “der blaue Fisch” hätte für mich viel besser gepasst, schliesslich bringt man heute ja auch kleinen Kindern schon bei, dass man Leute (oder hier eben Fische?) nicht aufs Äusserliche reduzieren soll. Und zu guter Letzt habe ich auch bei einigen Kommas die Stirn gerunzelt… Beispiel: “So schafften es auch der Regenbogenfisch und der ganze Glitzerschwarm, zu entkommen.” “zu entkommen” ist nur ein Infinitiv, aber kein erweiterter Infinitiv, warum also ein Komma?
So, nun aber zu dem, was mir gefallen hat: Die Bilder finde ich wunderschön! Die Glitzerschuppen, welche man auf fast allen Seiten findet, machen das Buch einfach zu einem sehr speziellen Leseerlebnis für die Kinder. Auch die Geschichte an und für sich und die Moral in der Geschichte finde ich sehr schön, auch wenn man Letzteres vielleicht etwas mehr hervorheben hätte können. (Es werden in einer Gemeinschaft alle gebraucht. Jede/r hat verschiedene Fähigkeiten, die eingebracht werden können. Auch die Krebse, die zwar nicht so schön aussehen wie die Glitzerfische, sind für die Gemeinschaft wichtig. Die kleinen Krebse schaffen es, dank ihrer Scheren auch die grossen Wale zu retten… Ich glaube, da gäbe es noch ganz viele andere Erkenntnisse aus dem Buch, die man hätte herausheben können.)
Fazit: Ein hübsches Buch, für mich kommt es aber nicht an den ersten Band ran…