
New Adult
Im Unterschied zu den bisherigen Spotlights charakterisiert sich New Adult nicht per se durch die Inhalte, sondern viel mehr durch die Zielgruppe, die das Genre abholen soll. Die Bücher richten sich vor allem an Leser*innen im Alter von 18 bis 30 Jahren.
Das Genre im Detail 🔍
Der erste Liebeskummer, die Jahre im College, die Heruasforderungen des Erwachsenwerdens - das alles sind Themen, die gerne in New-Adult-Büchern thematisiert werden. Dabei kann es sehr tiefgreifend sein, wie zum Beispiel in «Girl in Pieces» von Kathleen Glasgow, wo über Themen wie Suizid und Depressionen gesprochen wird. Es kann aber auch leicht und unbeschwert sein, wie zum Beispiel in «This could be love» von Lilly Lucas. Manchmal kann es bei den jungen Protagonist*innen auch ziemlich spicy zu und her gehen, wie beispielsweise in «Icebreaker». Allgemein ist die Linie nicht sehr trennscharf, ab wann z.B. ein Fantasy-Roman ebenfalls in die New-Adult-Kategorie fällt.
Typische Subgenres 📚
Coming of Age: Diese Romane beinhalten eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Identität, Selbstzweifeln, Träumen und den Herausforderungen des Lebens nach der Schule. Die Figuren stehen oft an einem Wendepunkt: der Umzug in eine neue Stadt, der Beginn eines Studiums oder die Konfrontation mit familiären Altlasten. «Hope Again» von Mona Kasten wäre so ein Beispiel dafür.
New Adult LGBTQ+: Dieses Subgenre erzählt Liebes- und Selbstfindungsgeschichten aus queerer Perspektive. Es geht um das Erkunden der eigenen sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, aber auch um Freundschaft, Akzeptanz und Zugehörigkeit. Oft greifen die Geschichten reale Probleme wie Outing, Vorurteile oder innere Konflikte auf. Die «Heartstopper»-Reihe von Alice Oseman beinhaltet ebenfalls diese Themen.
Sports Romance: In dieser Kategorie dreht sich alles um sportliche Leidenschaft – sowohl auf dem Spielfeld als auch in der Liebe. Meist steht ein charismatischer, ehrgeiziger Sportler im Mittelpunkt, der mit Ehrgeiz, Verletzungen oder Erwartungen zu kämpfen hat. Der Sport ist dabei mehr die Kulisse, wie zum Beispiel im Buch «The Deal» von Elle Kennedy, wo sich vieles um Eishockey dreht.
Tropes
In diesem Genre bedient man sich gerne den sogenannten Tropes, also wiederkehrenden Inhaltselementen. Untenstehend einen groben Überblick über häufig vorkommende Tropes.
Enemies to Lovers: Echte Feinde (z. B. durch verfeindete Familien), die sich wider Willen verlieben.
Friends to Lovers: Aus Freundschaft wird Liebe.
Came to Kill and Fell in Love: Eine*r will den anderen töten, verliebt sich aber stattdessen.
Forbidden Love: Verbotene Beziehung, z. B. à la Romeo und Julia.
Secret Relationship: Die Liebesbeziehung muss vor anderen geheim bleiben.
Second Chance Romance: Zwei, die sich aus der Vergangenheit kennen, finden wieder zueinander.
Fake Dating: Die Protagonist*innen geben vor, ein Paar zu sein – und verlieben sich wirklich.
Grumpy / Sunshine: Ein mürrischer Charakter trifft auf ein strahlendes Gegenstück.
Age Gap: Zwischen den Liebenden liegt ein deutlicher Altersunterschied.
Slow Burn: Die Beziehung entwickelt sich sehr langsam, mit viel emotionalem Aufbau.
Found Family (oft mit orphaned protagonist): Statt echter Familie finden die Figuren Halt in einer engen Freundesgruppe.

Ich mag die Bücher von Lilly Lucas – sie versprechen stets Wohlfühlorte, sympathische Figuren und ganz viel Gefühl. Besonders begeistert hat mich der Auftakt ihrer neuen New-Adult-Trilogie auf Hawaii. In «This could be love» zieht sich Tennis-Hoffnung Louisa nach einer Verletzung zu ihrer Patentante Kay zurück – und begegnet dort dem Surfer Vince, mit dem Kay allerdings im Streit liegt. Louisa will loyal bleiben, fühlt sich aber immer mehr zu Vince hingezogen. Schon bald steht sie vor der Frage: Liebe oder Karriere? Ein Highlight beim Lesen war für mich, wie authentisch Lilly Lucas Hawaii beschreibt – man merkt, dass sie selbst schon dort war. Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Bände!