ENIF Ich habe das Buch jetzt zum zweiten Mal gelesen. Ich finde es buchstäblich eine Wucht - auch bei wiederholtem Lesen.
Ich glaube, wenn man an dieses Buch gehen will, muss man jede Erwartungshaltung ablegen.
Für mich ist es wertvoll. Ich könnte es nicht “ein schönes Buch” nennen, der Schreibstil ist sehr eigensinnig. Ich finde, man kommt der Protagonistenperson nahe - so gut wie es eben möglich ist, da diese Person sich offensichtlich mit dem Körper wenig verbunden fühlt und sich nicht mit einer bestimmten Geschlechtlichkeit identifizieren kann. Als Kind einfach “das Kind”, “s Bärli”, dann - jetzt bist du ein Junge.
Ich weiss nicht, wie sich eine Person fühlt, die sich Gedanken um ihre Geschlechtlichkeit, das Finden/Nichtfinden einer geschlechtlihen Identität fühlt. Hier hatte ich aber den Eindruck, dass es äusserst schwierig ist nur schon, diese Verarbeitung. Darüber hinaus noch die gesellschaftlichen Normen, die aktuell etwas perforiert werden, aber jemand immer noch auffällt.
Im Übrigen fand ich die Auseinandersetzung mit der Meer, der Grossmeer, diesen “Ozeanen” im Leber der Protagonistenperson absolut interessant und länger desto mehr offenbarte sich darin eine Hommage vor allem an die Grossmeer (Grossmutter).
Die geschilderten Sexkontakte waren ebenfalls “wuchtig” - nicht schön, aber so dass sie aus meiner der Protagonistenperson entsprechen, einer Person, mit einer zarten Seele, die sich in ihrem Körper und dessen Fühlen nicht eingenistet hat.