leleleni18
Ich habe das Buch gestern fertig gelesen und musste das ganze zuerst noch ein bisschen “sacken lassen”, bevor ich mich hier melde.
Einige von euch haben sich darüber genervt, dass auf dem Klappentext auf die Queerness des Werks aufmerksam gemacht wurde, obwohl es im Werk scheinbar gar nicht wirklich besprochen wird. Mich hat das persönlich nicht gestört, wie jemand bereits weiter oben gesagt hat, muss Hais Queerness ja nicht allgegenwertig im Werk sein, weil ihn mehr ausmacht als seine Sexualität. Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass die Handlung des Buches anders gewesen wäre, wenn Hai nicht queer wäre.
Auch hat jemand weiter oben gefragt, ob diejenigen, die Vuongs erstes Buch gelesen haben, dieses weiterempfehlen würden, wenn einem Der Kaiser der Freude gefallen hat. Ich habe Auf Erden sind wir kurz grandios gelesen und fand es unglaublich schön. Wenn dir also der Schreibstil in diesem Buch zugesagt hat und es dich nicht gestört hat, dass so wenig auf der Handlungsebene geschieht, dann würde ich dir sein Debutroman durchaus empfehlen. Ich bin der Meinung, dass in seinem ersten Werk noch weniger geschieht, was ich aber keineswegs als störend empfunden habe.
Nun komme ich zu meinem Fazit zum Roman. Der letzte Teil hat mir sehr gut gefallen, weil wir mehr über die Beziehung zwischen Hai und Noah erfahren haben während einem Gespräch mit Grazina.
Als es Grazina immer schlechter ging im letzten Teil hat mich das unglaublich mitgenommen, wobei Vuong doch immer wieder humorvolle Szenen integriert hat, um das ganze erträglicher zu machen. Die Szene, in welcher Grazina Hai anruft und voller Panik berichtet, dass Hochwasser ins Haus läuft, Hai nach Hause radelt und Grazina am Esstisch vorfindet, natürlich ohne Hochwasser, fand ich berührend und lustig zugleich.
Mehr Mühe hatte ich allerdings mit dem Ende des Buches. Nachdem Hai Sony sein ganzes Geld überlässt begibt er sich in eine Mülltonne und raucht eine? Anschliessend ruft ihn seine Mutter an und er erzählt ihr, dass er gerade eine Leiche seziert… Dann hört er plötzlich die Schweine des Kaisers… und ist voller Liebe zur Welt?
Wie habt ihr das Ende verstanden? Hat er sich umgebracht oder steigt er nach dieser Szene aus der Tonne und gibt sein bestes, sein Leben zu leben?
Alles in allem hat mir das Buch unglaublich gut gefallen und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.