Ich habe das Buch soeben beendet – und bin wirklich begeistert. Der Schreibstil von Rebecca Russ hat mich vollkommen überzeugt: packend und emotional. Bis zu diesem Buch war sie mir noch nicht bekannt, doch das wird sich ändern – ich werde ganz sicher noch weitere Bücher von ihr lesen.
Besonders hervorheben möchte ich den Perspektivenwechsel, der der Geschichte eine besondere Tiefe und Spannung verliehen hat. Er hält das Erzähltempo konstant hoch und sorgt dafür, dass man sich beim Lesen kaum losreissen kann.
Zu einigen Kritikpunkten, die hier vereinzelt angesprochen wurden – etwa in Bezug auf medizinische Details oder bestimmte Reaktionen der Figuren – möchte ich sagen: Nicht alle Leser bringen dasselbe Hintergrundwissen mit, etwa über Medikamente oder physiologische Zusammenhänge. Gerade bei einer nahestehenden Person rechnet man oft nicht mit bösartigen Handlungen – eine Vertrauensbasis kann den Blick auf gewisse Warnsignale trüben.
Was die Reaktionen von Julia mit ihrem verletzten Bein betrifft, halte ich sie durchaus für realistisch. In einer extremen Stresssituation, unter starkem Adrenalineinfluss, sind manchmal Reaktionen möglich, die auf den ersten Blick unwahrscheinlich erscheinen. Für mich war das in der Geschichte glaubwürdig eingebettet.
Das Ende hat mir besonders gut gefallen. Es rundet die Geschichte auf stimmige Weise ab, ohne offene Fragen zu hinterlassen – für mich ein wirklich gelungener Abschluss.
Insgesamt eine grosse Leseempfehlung von mir – emotional, spannend und mit Tiefgang. Ein Buch, das nachhallt. 😊