DrQuinzel
Puh… die Woche war bis jetzt purer Stress, aber ich konnte das Buch gestern auch noch fertig lesen. Ich bedanke mich nochmals, dass ich Teil der Leserunde sein durfte. Es hat mir wie immer sehr Spass gemacht - es tut gut nach einem langen Arbeitstag in ein Buch abzutauchen.
Wie hat euch das Ende gefallen? Ich gebe ganz ehrlich zu - ich habe mehrfach geheult, unter anderem beim letzten Satz.
Danke vielmals für deine Offenheit - es ist immer schön, wenn Bücher einem so bewegen können. Das war bei mir bei diesem Buch nicht der Fall. Ich mochte es ganz gut, es war spannend und packend und es wurde konstant besser, aber es hat mich emotional nicht besonders berührt.
Beim Ende bin ich etwas am schwanken. Einerseits gefällt mir, wie alles perfekt aufgeht, aufgelöst und geklärt wird. Andererseits stört mich das “wie” alles geklärt wird. Dieser anfänglich unscheinbare Nebencharakter, David White, nun zum KI-Superbrain mutiert, dem scheinbar keine Grenzen gesetzt werden können, löst mit seinem Tool das Unlösbare, sieht und weiss alles - das wirkt dann doch etwas zu leicht und plump für den Abschluss einer gut aufgebauten Geschichte und wirkt fast schon wie ein klische Ausschnitt aus einem Action-Film à la Mission Impossible, wo der Hacker-Typ an seinem Laptop mal eben schnell das Pentagon lahm legt.
Hatte irgendwer von euch damit gerechnet dass Alice Long in Wirklich Juliette war? Mich hatte das ganze vollkommen überrascht.
Nein gar nicht - eine schöne und gelungene Wendung in der Geschichte meiner Meinung nach.
Das Thema hat sich ja gerade zum Schluss sehr in Richtung “verkannte Künstlerinnen” gewendet. War das f¨ür euch passend oder eher störend? Mich hat genau dieses Thema dann nochmal so richtig abgeholt.
Ich finde es ein sehr wichtiges Thema, dem wir uns als Gesellschaft ganz allgemein in fast allen Kunstformen bewusst sein müssen. Auch in der Literatur gibt es einen Kanon bekannter, klassischer Werke (meist nur männliche Autoren) - was aber nicht heisst, dass es nicht auch andere, genauso gute Epochen-VertreterInnen gab, die genauso lesenswerte Bücher geschrieben haben (oder Bilder gemalt, oder Lieder komponiert etc. haben). Dem Autoren-Duo gelingt es m.E. gut für das Thema zu sensibilisieren ohne, dass es die Geschichte stört oder übertönt.
Wer von euch hatte Freddie in Verdacht bzw. hatte vermutet, dass er überhaupt noch lebt? Könnt ihr den lange gehegten Groll und das Geheimnis seines Überlebens nachvollziehen? Auch was Athena angeht, die sich ja in keinster Weise mit Ruhm bekleckert hat.
Es brauchte am Schluss vom Autoren-Duo noch einige Puzzlestücke an Erklärungen, damit diese ganze Geschichte stimmig erklärt werden konnte - darauf wäre ich von alleine nicht gekommen.
Wie bewertet ihr die Kindheit von Juliette/Alice, über die wir nun deutlich mehr wissen. Denkt ihr, es hätte nach dem Tod von Lucy noch eine Möglichkeit gegeben, die Familie wirklich zusammenzuhalten? Oder war ihr Vater zu sehr vom Gedanken besessen, seine Tochter wieder zum Leben erwecken zu können.
Die Möglichkeit hätte es durchaus gegeben. Schade, dass es vermutlich auch in der Realität vorkommt, dass die Eltern das überlebende Kind als Sündenbock missbrauchen, statt einzusehen, dass dem Kind keine Schuld trifft.
Was denkt ihr, hält die Zukunft für Caroline und Patrick bereit?
Eine hoffentlich glückliche und erfüllte Ehe geprägt von ihrer gemeinsamen Passion für die Kunst.