Mein Eindruck zum ersten Leseabschnitt:
Ich fand es interessant, die kurzen Kapitel zu lesen. Man lernte die Nachbarschaft und die Personen kennen, die sich im Umfeld von Jo befinden, kennen. Ich mache mir während dem Lesen in meinem Lesetagebuch immer viele Notizen und habe mir daher nach ein paar Kapitel die Namen der Charaktere und deren Beziehung zu Jo direkt notiert, um den Überblick besser zu bewahren.
Am sympathischsten finde ich die Charaktere Remigio der Nachbar mit dem Lichtschalter-Gruss und Dennis der Altenpfleger. Man merkt richtig, wie jeder Charakter seine eigenen Denkweisen mit Vorurteilen hat, obwohl die Kapitel so kurz sind, das hat mich sehr überrascht und das finde ich ist der Autorin gut gelungen bisher. Jeder Charakter hat seine eigenen Denkweisen und Überzeugungen zum Thema «Familie». Schön finde ich auch die Gegenüberstellung von kulturellen Unterschieden zum Thema Familie, wie diese von Dennis.
Ich habe mir im ersten Drittel einen guten Überblick verschaffen können, wer Jo gut gesonnen ist und wer nicht.
Dagy und Jascha sind ja die beiden Charaktere, die eine «Vermutung» wegen diesem Mädchen haben. Wie sich das wohl weiter entwickelt?
Ich habe mir schon viele Sätze oder Passagen markiert, die mich bewegt haben. Hier ein paar Beispiele:
S. 59 / Dagy: Wer keine Geschichte hat, über den wird eine erfunden.
S. 62 / Dennis: … Familie ist für das Leben da. Das Leben ist Familie. …
S. 67 / Renée: Im Ernstfall werden Mitarbeitende, die nicht ins Team passen, nämlich einfach fallen gelassen. In einer Familie ist das Gegenteil der Fall. Wir sind ein Team, keine Familie.
S. 76 / Colin: Dass sie generell Männer mit fremden Kindern seltsam findet.
S. 78 / Dennis: Hier haben sie nur eine Mutter. Wir haben viele Mütter.
S. 81 / Renée: Je älter man wird, umso schwieriger werden Freundschaften.
S. 82 / Renée: Und bestimmt ist ein alter Freund von früher übrig geblieben. ‘Einer bleibt immer.’
S. 84 / Esmé: Unterdessen hat die ‘Psychosomatik’ eine wichtigere Rolle in der Ausbildung.
Thematiken, die mein Interesse geweckt haben: Blutschnee, Generalverdacht bei Männern z.B. in Erzieher-Berufen,
Und man hat eine Verbindung zum Titel bereits gefunden. “Der Schattengänger” = Jo der Nachts durchs Quartier spaziert.
Ich musste mich richtig zusammenreissen, um aufhören zu lesen. Am liebsten hätte ich einfach weitergelesen. Das ist doch ein gutes Zeichen. Ich möchte wissen, was da hinter dieser «Anschuldigung» steckt? / Wie entwickelt sich die Demenz von Jo’s Mutter? / Wie ist Jo’s Vorgeschichte? / Wie/ob entwickelt sich die Freundschaft zwischen Jo und Remigio? / Und wieso möchte Jo keine Arbeitsferien beziehen?