MelanieH Ich bin nun auch mit dem ersten Teil durch und fand den Schreibstil zu Beginn etwas unruhig und in die Länge gezogen. Mit Rosa konnte ich einerseits mitfühlen, andererseits hat mich ihre Reaktion an Lenis Hochzeit ziemlich schockiert. Ab diesem Punkt begann ich, ihre weiteren Beschreibungen mit einer Prise Salz zu lesen. Ich fragte mich, ob Rosas Sichtweise wirklich zutrifft oder ob sie gewisse Dinge aus Verzweiflung und Einsamkeit hineininterpretiert.
“Wie einfach jeder Nachwuchsbildungsbürger wissen muss, was endoplasmatisches Retikulum bedeutet, ohne eine Idee zu haben, was es wirklich ist.” (S. 37)
Bei dieser Passage musste ich grinsen – dieser Begriff wurde mir in der Schule ebenfalls regelrecht eingetrichtert.
“Schneidet man in den Zellkern des Erwachsenseins hinein, quillt gelierte Einsamkeit heraus, dazu läuft leise Popmusik.” (S. 43)
Das war meine Lieblingsstelle im Abschnitt, sie ist auch auf der Rückseite des Buchs abgedruckt. Ich finde diese Assoziation sehr gelungen.
Die Beschreibungen lassen die Atmosphäre der Schulzeit in Deutschland sehr lebendig wirken. Da ich selbst meine Schulzeit in Deutschland verbracht habe, konnte ich mich gut hineinversetzen und mir die Stimmung bildlich vorstellen.
Schauen wir mal, wie es weiter geht.