Endlich bin auch ich dazugekommen, die Rezension zu schreiben….
Eine Familiengeschichte in der BRD der 1980er-Jahre - ⅘ Sterne
Jean-Philippe, der französische Gastbruder des Ich-Erzählers Daniel, streicht mit dem Messer waagrecht über die Butter. Dies im Gegensatz zu Daniels Familie, welche die Butter senkrecht abstechen.
Im Buch “Bis die Sonne scheint” finden sich immer wieder detaillierte Beschreibungen der Geschehnisse. Dies meist aus der Sicht von Daniel, einem 15-jährigen Jungen. Als Jüngster der sechsköpfigen Familie Hormann beobachtet und erlebt er seine Familie auf seine Weise.
Die Geschichte ist geprägt von Geld und vom Umgang damit.
In Rückblenden wird auch immer wieder die Geschichte von Daniels Grossmutter und Daniels Eltern in jüngeren Jahren erzählt.
Die Erzählung von Christian Schünemann besticht durch eine grosse Detailtreue. Man kann sich so gut in die 1980er-Jahre des geteilten Deutschlands versetzen. Die Geschichte basiert auf der Familiengeschichte des Autors. Als Quelle nutzte er dabei u.a. Briefe, welche die Mutter an ihre Schwester in die USA schrieb.
Persönlich hat mir das Buch gut gefallen und ich empfehle die Lektüre gerne weiter. Gleichzeitig musste ich beim Lesen immer auch wieder etwas leiden, weil es mich der Umgang von Daniels Eltern mit Geld etwas schmerzte. “Bis die Sonne scheint” ist auch eine Geschichte über Menschen, die vorhandenes Geld immer sofort ausgeben und die den Schein bis zuletzt waren wollen.
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Herzlichen Dank für Möglichkeit, das Buch in diesem Kreise zu lesen. Als Mami eines Säuglings schaffte ich es oft nicht ganz, alle Seiten bis zum Termin zu lesen. Ich hinkte darum beim Lesen immer leicht hinterher. Freude machte das Lesen dennoch. Danke!