Ich stehe dem ganzen Thema „Booktok“ mittlerweile etwas gespalten gegenüber.
Einerseits finde ich es toll, dass durch diesen Trend vor allem junge Leute wieder vermehrt zum Lesen animiert werden und dieses Hobby etwas „aufpoliert“ wurde und nicht mehr das Prädikat „langweilig“ trägt 🙂 Als ich noch im Teenageralter war, war Lesen einfach kein Hobby, über welches sich die Mädchen auf dem Schulhof grossartig ausgetauscht haben. Da war man eher der Aussenseiter und „Streber“, wenn man mit einem Buch in der Hand gesehen wurde.
Ich merke bei meinen Neffen und Nichten, welche jetzt genau in diesem Alter sind, dass Lesen wieder „cool“ ist und die Kinder sich darüber austauschen, Bücher tauschen, zusammen in die Buchhandlung gehen zum stöbern etc.
Das ist natürlich etwas sehr, sehr Schönes, wie ich persönlich finde. Allerdings, und ich denke, dass das bei jedem Social Media Hype so ist, hat das Ganze natürlich auch seine Schattenseiten.
Man merkt natürlich mit der Zeit schon, dass immer ungefähr dieselben Bücher in die Kamera gehalten werden, zumindestens bei den ganz grossen Accounts, wo natürlich auch Marketing dahinter steckt. Daher finde ich BookTok als Inspirationsquelle tatsächlich nicht mehr so aufregend, für mich persönlich hole ich mir aber doch noch öfter das ein oder andere besonders im Fantasybereich heraus. Vor allem gibt es viele kleinere Accounts, welche wirklich tollen, persönlichen Content erstellen und auf deren Empfehlungen ich mich gerne verlasse 🙂
Was ich nicht mag und weswegen ich mich auch dagegen entschieden habe, mit Booktok anzufangen, ist, dass mir das Ganze irgendwie immer ziemlich „toxisch“ und „extrem“ vorkommt. Da werden auf einmal ganze Listen geführt mit problematischen Autoren, welche man nicht mehr kaufen soll, andererseits werden die krassesten Dark Romance Bücher beworben und teils romantisiert. Dann gibt es immer wieder neue Themen, über die sich aufgeregt werden und andere Meinungen werden teilweise nicht wirklich toleriert. Das ist für mich nicht immer nachvollziehbar und konsequent, daher halte ich mich persönlich von dieser Community etwas fern. Ich habe nur einen kleinen Instagram Account, auf dem ich aus Spass kurze Rezensionen verfasse und das passt für mich so 🙂
Also kurz und knapp: Toll, weil es bei den jungen Leuten das Interesse weckt, teilweise nett für Inspirationen, aber zum Austausch etc nichts für mich 🙂