In Köln, London und andern Städten erfährt der Handel im Mittelalter einen riesen Aufschwung, Verhandlungen, Termingeschäfte, Banken und alles an geraden und krummen Geschäften wird von unterschiedlichsten Gestalten voran- und hintertrieben. Jacop, vorher Dieb und Herumtreiber bekommt die Chance, sich in die Handelsgeschäfte einzuarbeiten in Köln und auf Handelsreisen, wird angeleitet von Gereon, einem Handelsbevollmächtigten der mächtigen Overstolzen.
Aber England steckt in der Klemme (Brexit lässt grüssen), der König ist schwach, Intrigen der Reformer, Barone, Grafen und aller andern erschweren den Handel. Die Mächtigen von Köln wollen dem König zu Hilfe eilen mit Rittern und Gold, der Plan wird aber verraten und läuft kräftig aus dem Ruder, mittendrin Jacop (der sich nach seiner Richmondis sehnt) und Gereon.
So steht am Anfang eine wüste Schlacht vor der Küste Englands, ausführlich und bildreich – filmreif – opulent geschildert. Dazwischen dann in Rückblenden wieder Dialoge, Streitigkeiten und Gehässigkeiten der verschiedenen Königshäuser, Neid, Missgunst, Verkuppeleien, Machtgerangel allerseits, und auch der Erzbischof will mitreden und seine Macht ausspielen. Jacop schlägt sich schnell, klug und geschickt und gewinnt zusehends an Ansehen.
Die Abenteuer – ausgehend von der Seeschlacht – ziehen sich über 1000 Seiten, immer wieder unterbrochen von Episoden aus der Vorgeschichte, teils mehr oder weniger diplomatischem Geplänkel, teils handfesten, waffenstarrenden und bluttriefenden Kämpfen.
Schätzing nimmt einen mit auf eine atemberaubende Geschichtslektion, (man könnte Namen, Schauplätze, Betrügereien und Verrat auch durch gegenwärtiges Geschehen ersetzen), erfährt viel über die damaligen Sitten und Lebensweise vor allem der bessergestellten Schichten. Die Personen und Intrigen basieren auf historischen Gegebenheiten, sind kunstvoll ergänzt, fulminant und eloquent geschrieben, teils allerdings auch in der Ausführlichkeit überbordend. Wer Zeit und Musse hat wird an dem sprachgewaltigen Wälzer reine Freude haben.