Fanny
Hallo zusammen, endlich habe ich es auch noch bis zum Ende geschafft. Leider hat mir das Buch insgesamt aber nicht sonderlich gefallen. Irgendwo im zweiten Teil fing es kurz an, spannend zu werden und ich dachte, die ganze Geschichte würde etwas in die Tiefe gehen. Daraus wurde aber leider nichts und alles wurde sehr schnell wieder sehr oberflächlich. Ich fand sogar den Schreibstil etwas oberflächlich. Eine wirklich sehr banale Wortwahl und viele Wortwiederholungen mag ich nicht besonders. Obwohl ich teilweise doch froh darüber war, beispielsweise bei den ganzen Snowboardszenen. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Autorin selbst auch nicht viel vom Boarden versteht und einfach ein paar Slangbegriffe in den Text haut.
Die Charaktere an sich haben mir gut gefallen, aber leider fehlte auch hier das gewisse etwas. Ich habe wohl in den Figuren mehr gesehen als tatsächlich da war und ich hätte mir einfach mehr gewünscht.
Der letzte Teil des Buches hat mir deshalb nicht gefallen, weil ich den Eindruck hatte, dass die Geschichte irgendwie total am Ziel vorbeischiesst. Die ganze Zeit über scheint die Vergangenheit und deren Bewältigung Thema Nummer eins zu sein. Die Autorin macht bewusst ein riesen Geheimnis daraus, um Spannung einzubringen und aufzubauen. Die Auflösung jedoch ist sehr enttäuschend. Nicht was geschehen ist und was die Vergangenheit der Protagonisten beinhaltet, das war echt krass. Aber wie es aufgeklärt wird finde ich bedenklich. Zum einen, da das Thema viel mehr Tiefe und Aufarbeitung verdient hätte, schliesslich geht es um Kindesentführung, Vergewaltigung, Mord und Selbstmord. Dies in einer kurzen Szene zu “erklären” und den Themen knapp ein Kapitel zu schenken, funktioniert für mich in einer solchen Story nicht. Besonders dann nicht, wenn dem gegenüber Sexszenen bis ins äusserste beschrieben werden. Mir hat einfach die Balance gefehlt.
Das Ende finde ich leider etwas verpasst. Für mich endet die Story mit Z, der endlich an seinen Themen arbeitet und erfahren darf, dass auch er ein gutes Leben verdient hat. Er gewinnt den Wettkampf und ist glücklich mit Ophelia. Dies ist ein zufriedenstellendes Ende für eine oberflächliche Romanze. Ich sehe in der Geschichte kein Potenzial, um ab diesem Zeitpunkt weiter zu erzählen. Das nun auch noch Ash einen solchen Todesfall-in-der-Familie-Hammer ertragen muss, nur um einen Grund zu haben, um weiterzuschreiben, ist für mich zu unkreativ. Daher werde ich die Fortsetzungen auch nicht lesen.
Im grossen und ganzen war das Buch schon in Ordnung, ich hatte zwar Mühe, dran zu bleiben, aber ich habe nicht gelitten. Für mich war es einfach viel zu banal.
Trotzdem habe ich mich gefreut wieder bei einer Leserunde dabei sein zu dürfen. Vielen Dank😉