Interessiert sich jemand für Natur und Garten? Ich lese gerne Bücher, die mir für meinen Garten interessante Anregungen geben oder mit denen ich die Natur um mich herum besser verstehe,

Gautier Hallo Gautier, ich bin begeisterte Hobbygärtnerin und darf nächstes Jahr einen Garten völlig neu gestalten. So habe ich gesucht, und bin bei Gabriella Pape fündig geworden: sie lebte und arbeitete lange in England, und leitet seit ein paar Jahren die königliche Gartenakademie in Berlin. https://koenigliche-gartenakademie.de/ Ihre Bücher: Ich habe mit grosser Freude die Gebrauchsanweisung fürs Gärtnern gelesen. Alles, was Sie schon immer übers Gärtnern wissen wollten sind Kolumnen, die sie in einer Zeitung publiziert hat. Interessant, aber nicht meine erste Wahl. Dann gibt es die Gartenträume und das Praxisbuch: konkrete Anleitungen und Tipps und eine Menge Bilder. Sie ist stark von den englischen Gärten geprägt. Auch sehr empfehlen kann ich das Standardwerk übers biologische Gärtner von Marie-Louise Kreuter: der Biogarten. Und dann natürlich die Zeitschriften übers Gärtnern, vorneweg wieder The English Garden und andere (z.B. auf Readly.com). Viel Spass!

IloveBooks Vielen Dank! Ich werde schauen. Allerdings habe ich nicht gerade königliche Voraussetzungen: von der Grösse und der (fehlenden bzw. unzureichenden) Besonnung vor allem nördlich des Gebäudes. Das macht meine Suche so schwierig, auch bei den Biogartenbüchern.

Gautier Hallo Gautier, dann bist du mit dem ersten von mir erwähnten Buch aber gerade richtig: Frau Pape spricht von den Vorgärten, den kleinen Gärten, den schattigen Gärten. Du wirst auf jeden Fall fündig! Und schau dir die Webseite an, es gibt für jeden auch noch so kleinen Garten eine gute Lösung! Viel Vergnügen beim lesen und beim gärtnern!

Ich schliesse mich dem Buchtipp von IloveBooks an: Marie-Louise Kreuter, Der Biogarten. Da hast du eine Gartenbibel, die dich dein ganzes Gartenleben lang begleiten wird. Ich habe auch meinen Garten neu gestaltet und nehme das Buch seit Jahren regelmässig wieder zur Hand. Damit bleiben in Bezug auf den Biogarten keine Fragen offen.

IloveBooks Bestens, ich werde demnächst schauen.

Die beste Erfahrung, die ich im Bezug auf Gartenbücher gemacht habe ist die mit Sabine Reber, “Gärtnern, die neue Freiheit”. Sie hat noch andere Titel, aber dieser ist so herrlich pragmatisch und dem schweizer Klima angemessen. Sie bestärkt uns, den eigenen Weg zu finden und liefert die notwendigen Grundlagen dazu. Ist so erfrischend, zu erfahren, dass es nicht die eine richtige Antwort gibt. Ich gärtnere seit 35 Jahren und weiss: der Weg ist das Ziel. Und jeden Frühling ziehe ich mir ein anderes Buch rein und probiere aus. Ich habe also einige Erfahrung.

Empfehlen kann ich auch Bücher der Engländerin Heidi Howcroft, die ich auch persönlich kenne, z.B. “Iris in bester Gesellschaft” und man sollte nicht den Boden vergessen, der eigentlich entscheidet, was da so wächst: “Der Boden” von Peter Laufmann. Stefano Mancuso lässt erahnen, mit wem wir es im Garten zu tun haben: “Die Intelligenz der Pflanzen” - Nach der Lektüre ist der Blick auf das Lebewesen Pflanze ein ganz anderer und das tut auch beim Gärtnern gut. Ich habe letztes Jahr bei meinem Umzug einige Kisten an Pflanzen mitgenommen und am neuen Ort auf ca. 30qm ein Gärtchen gepflanzt mit dem Ziel, auch Kleinlebewesen ein Daheim zubieten in dieser Rasenwüste der Überbauung.. Seitdem ich denken kann, lebe ich mit Pflanzen zusammen und habe dank mehr als 30jähriger Mitgliedschaft imn der Deutschen Rosengesellschaft e.V. eine grosse Fachbibliothek an Rosenwissen. Im Garten sollte man auch auf sein Bauchgefühl hören und etwas wagen.

holozaen Danke! Das tönt gut. Ich probiere auch gerne aus, lerne aber auch gern von anderen., vor allem weil die Lage meines Gartens eine gewisse Herausforderung ist, wenn man anderes als Efeu und Sträucher (wie meine Vorgänger) im Garten möchte. Selbst ein Rasen wäre schwierig: zu viel Moos.

Mein Garten ist zumTeil sonnig, zum Teil schattig, aber ich hatte erst gewissen Erfolg als ich eine Verbesserung des Bodens erreichte, erst durch Hügelbeete. Jetzt habe ich Hochbeete angelegt weil ich Probleme habe mit dem Bewegungsapparat. Das Buch dazu: “Frisch aus dem Hochbeet. Das Praxisbuch”. Das bewährt sich sehr, das Prinzip Hügelbeet wird da fortgesetzt. Wenn Du so viele Büsche hast liefern die auch gleich das Grundmaterial. Bringts`s wirklich.

Noch etwas: Magst Du eher Gemüse oder Blumen? Oder gemischt? Krautstiele gedeihen bei mir immer und überall, die hübschen bunten Sorten leider ein bisschen weniger gut als die weissen. Und Fingerhut und Zierlauch. Aber ich versenke auch jetzt noch jedes Frühjahr ein kleines Vermögen, weil ich im Gartencenter nicht widerstehen kann. Nur wenigen Pflanzen gefällt esdann über längere Zeit.

Natur und Garten

Gautier

JujuMa Das ist sehr interessant, aber nun weiss ich immer noch nicht, wie ich die Bauern- von den Pfingstrosen unterscheiden kann. Irgendjemand sagte mir einmal etwas von doppelter versus einfacher Blüte. Bauernrose = einfache Blüte, Pfingstrose = doppelt?
Ja, das mit den Stäucher-Päonien habe ich auch schon gehört und gelesen, aber mir sind noch nie welche aufgefallen. Ich habe den Eindruck, dass die meisten Leute die zum Rückschneiden haben.
Mit dem Wort Päonie tue ich mich immer etwas schwer, mir liegt das die “Pivoine” eher auf der Zunge.

JujuMa

Gautier Da gibt es nichts zu unterscheiden! Pfingstrose ist Päonie überall. Die sogenannten Bauernpfingstrosen sind meist dunkelrot und haben gefüllte Blüten, das gilt auch für die rosa und weisse Variante. Du findest sie in alten Bauerngärten - moderne haben es meist nicht so mit den Pfingstrosen: sie brauchen doch einigen Raum und Platz. Salopp ausgedrückt, es sind no-name Pflanzen. Ausserdem sind Pfingstrosen keine Modepflanzen, im Gegenteil bei vielen Leuten gelten sie als “altmodisch”. Alle anderen haben spezifuische Sortennamen.
Verholzende Päonien dürfen nicht oder nur ganz wenig geschnitten werden und werden teilweise sehr gross! Schneidet man sie wie einen beliebigen Strauch, verliert man die Blüte. Zu finden sind sie bei Liebhabern. Bei mir in der Nähe gibt es einen grossen und einen Hang- Garten, in dem mehrere Strauch- und auch Itoh-Päonien stehen. Du kannst einmal googlen bei paeonien.ch! Dort siehst Du auch, dass die Preise teilweise sehr stattlich sind. Päonien brauchen Sonne, viel Platz und vor allem eine gute Durchlüftung des Gartens! Stauhitze ertragen sie nur schwer und neigen dann zur Pilzkrankheit wie Weinreben sie haben.

Gautier

JujuMa Danke für die Tipps. Einige der genannten Blumen habe ich auch schon. Bücher zu Schattengärten bzw. Buchteile haben den Nachteil für mich, dass sie meist den Schatten von Bäumen meinen, d.h. im Frühjahr gibt es Sonne und sowieso viel Platz. Die kleineren Schattenpflanzen sind oft Frühjahrsblüher. Mir fehlen aber noch dekorative Elemente für den Sommern - einige Funkien habe ich, meine Astilbe tut sich schwer bei mir. Mein Stadtgarten hat nur im Sommer etwas Abendsonne und wenig Platz. Deshalb taugen die typischen Vorschläge für sehr dekorative Bäume und Straucher wenig.

JujuMa

Gautier Man kann ausschliesslich mit Funkien einen spannenden und vor allem Ruhe ausstrahlenden Garten gestalten. Die Auswahl an Sorten ist gross bis hin zu den winzigen Mausohr-Funkien. Es gibt einige Heuchera (Purpurglöckchen), welche im Vollschatten (Nordseite) gut gedeihen. Ich würde dort ein besonderes Augenmerk auf Blattstrukturen legen - Funkien und Farn können reizvoll sein - oder auch Funkien und Moose.

Gautier

JujuMa Merci!

JujuMa

Heute habe ich das Buch “Bienenweide und Hummelparadies” von Dave Goulson erhalten und schnell durchgeblättert. Mein Urteil:: wer seinen Garten bienenfreundlich bepflanzen möchte, findet sehr gute Erläuterungen, welche Pflanzen für welche Insekten interessant sind. Vor allem für Bienenanfänger sehr empfehlenswert. Wer darüber hinaus noch mehr über Wildbienen wissen möchte, dem sei “Bienen Mitteleuropas” von Felix Amiel und Albert Krebs empfohlen! Über Schmetterlinge und wie sie leben, erfährt man sehr Vieles in “Wie Schmetterling leben” von Johann Brandstetter u. Elke Zipel. Ein wirklich bezauberndes Buch!

holozaen

Auf der Nordseite meines Gartens mit etwa einer Stunde Sonne täglich habe ich ein wunderbares Beet mit Zierlauch, dann kommt der Fingerhut, dann blüht eine Clematis und anschliessend noch eine weisse Hortensie, ist eine Sorte die mir von “meiner” Gärtnerin als äusserst pflegeleicht empfohlen wurde nachdem ich einige zu Tode brachte. Mit der Gärtnerin ist es wie mit der Coiffeuse: schätze dich glücklich wenn du eine gefunden hast mit der du die Ansichten teilst….
Aber noch eine Buchempfehlung: Elizabeth Gilbert, “Das Wesen der Dinge und der Liebe”. Es geht um eine Pflanzenforscherin, mehr verrate ich nicht.

JujuMa

holozaen Das muss aber eine genügsame Clematis sein oder die Sonnenstunde ist sehr “ergiebig”, denn Clematis möchten doch gerne etwas Sonnenschein geniessen 🙂)) Die geannte Pflanzengemeinschaft könnte in meinem Vorgarten gedeihen - der bekommt allerdings ein paar Stunden Morgensonne. Wenn ich Gauthier richtig verstehe, gibt es null Sonne an der Nordseite- das ist natürlich schon anspruchsvoll.
Dem Spruch mit der Gärtnerin kann ich aus tiefstem Herzen zustimmen!
Die Buchempfehlung werde ich mir gerne anschauen. Wie wäre es mit einem Roman in Englisch: “Capability’s Eden” vom Diana Saville . Oder eine Sammlung von Kurzgeschichten: “The Writer in the Garden” herausgegeben von Jane Garmey?
Bald werden die ersten frühen Wildtulpen aufblühen (es gibt *nur" ca. 120 verschiedene Arten, darunter spektakuläre Erscheinungen wie “Tulipa vvedenskyii” (kein Schreibfehler!), die in Grösse und vor allem in ihrem grandiosen brillanten Rot - alles an der Blüte ist rot, auch die Staubgefässe - selbst ein Feuerwehrauto blässlich erscheinen lässt . So steigt langsam aber sicher mein alljährliches Tulpenfieber und dazu gibt es ein gutes Buch von Mike Dash “Tulpenwahn”.

Gautier

holozaen Bestens, da habe ich schon die richtigen Pflanzen (die weisse Hortensie habe ich im Herbst gerade gepflanzt, Zierlauch, Clematis und Fingerhut wachsen auch schon in meinem Garten). Allerdings habe ich sie dort gepflanzt, wo es im Sommer doch noch Sonne vom Westen her hat.

JujuMa

holozaen

Bei einer Velotour um den Bodensee habe ich in Gärten zwischen Stein am Rhein und Radolfzell sehr schöne Strauch-Päonien gesehen. In meiner näheren Umgebung habe ich noch keine entdeckt.

Gautier

JujuMa Danke! Je nach genauem Standort kommt im Sommer doch etwas Sonne vom Westen her, aber nicht überall (Schattenwurf vom Haus auf der anderen Strassenseite). Aber botanisch ist es eben etwas anderes als “Halbschatten” für Frühjahrsblüher, die eben im Frühjahr vom dem Laubaustrieb der Bäume Sonne brauchen und im Sommer im Schatten vor der Hitze geschützt sind. Zurzeit wachsen an den schattigsten Stellen vor allem Epimedia und Storchenschnabel, der aber sehr zurückhaltend blüht. Zudem gedeihen Moos und Schnecken, die z. B. gerne Funkien (Hosta) fressen …
Da ich immer gerne etwas Neues ausprobiere und Blumen liebe, suche ich eben immer weiter.

JujuMa

Gautier Auf das Thema Schnecken geht Goulson in seinem Buch ebenso ein, wobei er die Chemiekeule natürlich nicht empfiehlt. Wenn man ihn liest, so ist die gute alte Methode des Schnecken absammelns doch noch immer gut. Es ist jedem selbst überlassen, ob er die gesammelten Tierchen weitab vom Garten in die Natur aussetzt oder zur Schere greift. Ideal wären Tigerschnecken, die Jagd auf Nacktschnecken machen. Leider sind sie selten. Sie sehen aus wie schwarze Nacktschnecken mit einer unregelmässigen Zeichnung auf dem Rücken - die Tierchen unbedingt pflegen! Oder ein Igel wäre kostbar. Er durchstreift allerdings ein recht grosses Gebiet und im Stadtgebiet lebt er sehr gefährlich. Sicher ist auch die Methode gut, etwa im August alle Steine aufzuheben und die Schneckeneier darunter zu “ernten”. Trotz allem, auch eine Schnecke hat ein recht auf Leben und sie wären lange nicht so zahlreich, wenn wir ihre natürlichen Feinde nicht so dezimiert hätten.

Gautier

JujuMa Bei mir gibt es auch die Methode Sammeln, Dann gibt es verschiedene Methoden, sich der Tiere zu entledigen, ohne Schere, aber manchmal mit Messer. Gift kommt mir nicht in den Garten (wenn es sich vermeiden lässt). Da sammle ich lieber zig Schnecken am Tag ein.
Und ich versuche auch herauszufinden, welche Pflanzen die Schnecken nicht so mögen bzw. wo es wenig Schäden gibt, z. B. Epimedia oder Storchenschnabel. Funkien hingegen mögen sie.

JujuMa

Gautier Gute Überlebenschancen haben Eschscholzia (Kalifornischer Mohn) und Jungfer im Grünen, welche beide auch sehr attraktiv sind für Bienen. Leider mögen Nacktschnecken viele Pflanzen, welche wir auch gerne mögen 🙁(( Ich habe sogar einmal ein Schnecken-Extremjahr im Kanton Jura erlebt: da sind die Masochisten unter den Schnecken selbst an Rosen hochgekrochen! Das war damals grauenhaft. Ich konnte nur in Gummistiefeln in den Garten, weil alles, wirklich alles voll Schnecken sass. Zum Schluss bin ich in die Landi und habe Schneckenkorn gekauft, aber dort musste ich fast auf die Knie, um ein Päckli zu ergattern. Sie waren ständig ausverkauft.

Gautier

JujuMa Die beiden Blumenarten sind bei mir auch schon vorhanden. Zum Glück säen sie sich immer wieder selbst aus und verhindern so hoffentlich andere, weniger attraktive Pflanzen.

Albi

gegen Schnecken (Nackt) hilft Tagetes. Sieht auch hübsch aus. Rings um die Beete pflanzen und Schneckenkorn Ade

holozaen

Effektive Mikroorganismen sollen helfen? Ich probiere das dieses Jahr aus, wurde mir von meiner Gärtnerin empfohlen. Im gesunden Boden sollen die Schnecken sich nicht wohlfühlen, sagt sie mit grosser Überzeugung. Die Tagetes sind eine gute Idee, ich habe noch nie welche durchgebracht, die Schnecken lieben sie seeeehhhr! Aber solange sie Tagetes haben lassen sie alles andere in Ruhe…. In Hochbeeten kannst Du auf der Aussenseite “Schnexagon” streichen. Das ist ein natürliches Harz, das die Schnecken nicht überwinden können.

holozaen

holozaen Kalifornischer Mohn hat sich bei mir auch sehr bewährt, dazu aber auch Kapuzinerkresse. Die säät sich auch jedes Jahr wieder selber aus. Und Hornveilchen (in Töpfen).

holozaen

holozaen Das Buch, das mich dieses Jahr inspiriert, ist von Lorey, “Gemüse ins Blumenbeet”. Habe gerade Platz geschafft für Artischocken und Spargel. Und Neuseeländer Spinat als Bodendecker, und und und. Mache im Wintergarten einen Versuch mit Okra. Ich bin also wieder voll im Gartenfieber. Ich liebe es.

« Vorherige Seite Nächste Seite »