Einleitung: Patrick Holzapfel (35), Autor und Filmemacher, hat mit seinem Büchlein von 166 Seiten ein Werk vorgelegt, das im SRF-Literaturclub von allen Diskutierenden einhellig gelobt wurde – und das völlig zu Recht.
Inhalt: Im Mittelpunkt steht ein „Sandler“ – ein Obdachloser, der gleichzeitig als „Bankier“ in Erscheinung tritt, gekleidet in einen weißen Hermelinmantel. Er verbringt seine Zeit auf Parkbänken, dem Müßiggang hingegeben. Holzapfel richtet sein Augenmerk auf eben diese Parkbänke. Als Ich-Erzähler, der sich noch im Studium befindet, beschreibt er sie in all ihren Facetten: das Material, die Struktur, die Standorte und die Menschen, die sich auf ihnen niederlassen. Besonders faszinierend ist, wie sich seine Wahrnehmung der Umgebung verändert, wenn er selbst auf einer Bank Platz nimmt. Als Beobachter der Bänke – ein echter „Bankier“ – verbringt er so seine Zeit.
Zitate: „Immerhin weiß ich jetzt, was ich bin: ein Bankier, denn ich bankiere.“ „Die Bank ist ein guter Freund. Sie beschwert sich nie.“
Persönliche Meinung: Ich schließe mich gerne den Stimmen des SRF-Literaturclubs an. Auf die Idee, Parkbänke in ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit und den Kontext ihres Standorts in eine Geschichte zu integrieren, muss man erst einmal kommen! Obwohl ich normalerweise kein Fan von Kurzgeschichten bin, hat mich diese durch ihre besondere Form und hohe Qualität überzeugt.
Fazit / Empfehlung: Ein Lesevergnügen der ganz besonderen Art.