Mit This Could Be Love ist der erste Band der “Hawaii Love”-Trilogie von Bestsellerautorin Lilly Lucas am 1. Juli 2024 erschienen. Der Roman erzählt die Geschichte von Louisa, einer aufstrebenden deutschen Tennisspielerin, die nach einem Unfall in der Tennisschule ihrer Patentante Kay in Hawaii ihre Karriere wieder auf Kurs bringen möchte. Dort trifft sie auf Vince, Kays neuen Nachbarn, und zwischen den beiden entwickelt sich schnell eine romantische Beziehung – jedoch nicht ohne Schwierigkeiten.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Louisas Versuch, den harten Trainingsplan für ihr Comeback im Tennis mit ihrer aufkeimenden Liebe zu Vince zu vereinbaren. Vince hat das Hostel Ohana geerbt und möchte es wiedereröffnen, was bei Kay auf Widerstand stößt, da sie befürchtet, dass Vince Louisa vom Tennis ablenkt. Zudem birgt Vince eine schwierige Vergangenheit, die ihn zögern lässt, sich voll auf Louisa einzulassen, während auch seine jüngere Schwester Laurie sich Sorgen um sein Herz macht.
Lilly Lucas entführt die Leser mit ihrem gewohnt leichten, eingängigen Stil in eine malerische hawaiianische Umgebung, die zum Träumen einlädt. Der Roman ist eine entspannte Lektüre, die ohne dramatische Höhen und Tiefen auskommt und auf ein vorhersehbares, aber dennoch befriedigendes Happy End zusteuert.
Ein Kritikpunkt ist der nicht ganz schlüssige innere Konflikt der Protagonistin. Obwohl Louisa sowohl ihre Tennis-Karriere als auch ihre Liebesbeziehung als gleichwertig darzustellen versucht, bleibt die Leidenschaft für den Sport oft auf der Strecke. Es fällt schwer nachzuvollziehen, warum der Sport so wichtig ist, wenn die Darstellung ihrer Begeisterung dafür weitgehend ausbleibt. Als Leser erwartet man beinahe, dass Louisa den Sport der Liebe zuliebe aufgeben wird. Am Ende wird das Thema zwar noch einmal aufgegriffen, jedoch bleibt unklar, ob es um den sportlichen Erfolg oder die Liebe zum Sport geht.
Der Roman beginnt direkt mit Louisas Ankunft in Hawaii, was den Leser unmittelbar in ihre neue Welt eintauchen lässt. Besonders hervorzuheben ist, wie Lilly Lucas durch Louisas Perspektive deren Emotionen und Gedanken darstellt, was eine enge Verbindung zur Protagonistin schafft. Dennoch hätte ein tieferer Einblick in Vince’ Sichtweise dem Buch gutgetan, um die Liebesgeschichte noch intensiver zu gestalten.
Die Freundschaft zwischen Louisa und Laurie entwickelt sich zwar zu Beginn des Buches, bleibt jedoch oberflächlich. Es wäre schön gewesen, dieser Beziehung mehr Tiefe zu verleihen. Auch der Konflikt zwischen Kay und Vince wird im Laufe der Handlung nicht aufgelöst, was dem Roman einen Abschluss dieser spannungsgeladenen Dynamik verwehrt.
Der Erotikanteil des Romans ist dezent und lässt viel der Vorstellungskraft des Lesers überlassen. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass Louisa sich in der Beziehung Zeit nimmt und Vince dies respektiert, was das Buch auch für jüngere Leser empfehlenswert macht, die sich vielleicht am Anfang ihrer sexuellen Erfahrungen befinden.
This Could Be Love bietet eine leichte, romantische Auszeit für junge Erwachsene und Erwachsene, die sich nach einer angenehmen Lektüre zum Entspannen sehnen. Auch wenn einige Konflikte nicht ganz stimmig wirken, fesselt Lilly Lucas mit ihrem gewohnten, humorvollen Schreibstil, der es leicht macht, das Buch zu genießen. Die Geschichte lässt die Leser in eine wunderschöne hawaiianische Kulisse abtauchen und mit Louisa die Herausforderungen des Lebens und der Liebe miterleben. Ich freue mich bereits auf die Fortsetzungen und bin gespannt, wie sich die angedeuteten Liebesgeschichten der anderen Charaktere entwickeln werden.