Es gibt so viel zu diesem Buch zu sagen. Mal schauen, ob ich etwas Ordnung bewahren kann😝
Inhalt: Die Handlung hat mir grundsätzlich sehr gut gefallen. Das Tempo und der Ablauf der Geschehnisse waren sehr angenehm (bis auf den Schluss, der etwas zu schnell war) und logisch aufgebaut. Eigentlich ist es nie langweilig geworden. Immer wenn man das Gefühl hatte, dass die Geschichte bald ins Stocken kommt kam ein Twist. Ein grosses Lob an Rebecca Humpert, die ihre Leserschaft gut genug kennt, um zu ahnen, wann es wieder ein “wachrütteln” braucht. Auch die Spannungskurve hat einen Interessanten verlauf, da es meiner Meinung nach nicht nur einen grossen “Peak” gibt, sondern mehrere, die mit unterschiedlichen Abständen folgen. Besonders am Ende gab es ein Auf- und Ab, was einen wirklich gepackt hat.
Auch mit Symbolen und Motiven hat Humpert gute Arbeit geleistet. Insbesondere bei den Motiven, da eine gute Auswahl verschiedener Themen zusammengewürfelt wurden, die gut miteinander zusammenspielen. Gerade Verrat, moralische Zerrissenheit, verbotene Liebe etc. sind diese Themen die die Leserschaft packen und mitreissen.
Charaktere: Die Entwicklung von Elaine und Kieran hat mir zwar gut gefallen, aber es waren dann doch eher die anderen Figuren, die mein Interesse gepackt haben. Beispielsweise Niamh, die sehr spärlich beschrieben wurde, wodurch die (für mich) die wohl geheimnisvollste Figur war. Auch Cera fand ich spannend, da sie von Humpert wirklich gut in die Geschichte eingeführt wurde. Die Wirkung des Verrats beruhte darauf, dass das Figurenspiel funktioniert und das ist sehr gut gelungen. Allgemein gab es also ein gutes Gemisch verschiedener Figuren, die nicht flach, sondern sehr rund sind, also mehrschichtige Charaktereigenschaften haben.
Fazit: Definitiv ein lesenswerter Roman, auch wenn er nach meinem Massstab nicht aussergewöhnlich gut ist und somit nicht 5/5 Sterne bekommen würde. Hierfür müsste er doch noch ein bisschen mehr Tiefe haben. Ich sage es zwar selten, aber bei diesem Werk wäre es vielleicht besser gewesen, 100 Seiten mehr einzubauen, in denen man am Schluss etwas Tempo aus der Geschichte nimmt und dafür die Geschehnisse (besonders die Inneren Vorgänge der Figuren) etwas näher beschreibt.
Doch ⅘ Sterne bedeutet nicht, dass es ein mittelmässiger Roman ist, sondern dass es eine sehr spannende Geschichte mit schönen Motiven und spannenden Plot Twists ist; nur eben kein perfektes Werk, aber es muss ja nicht immer alles perfekt sein😉