DrQuinzel Die Erzählung gefällt mit nach wei vor gut und der längere Abschnitt im Wallis empfand ich als willkommene Abwechlung zu den vorherigen Zeitsprüngen. Ich stimme aber mit Malhiermalda überein, dass es wie ein Stilbruch wirkt, was die Komposition angeht.
Ich bin sehr gespannt, ob A. D. Winter all die themen und Fäden, die er in Anninas Geschichte anreisst, dann auch zusammenführen wird oder ob er am Ende sehr vieles einfach offen lassen wird. Wenn er lezteres macht, dann wäre ich doch enttäuscht.
Die Situation, in der der Sinnspruch von Konfuzius zur schwarzen Katze auftaucht, fand ich interessant und etwas gruselig: in diesem Buchantiquariat mit dem alten Verkäufer. Werden der alte Verkäufer oder sein Laden nocheimal vorkommen? Oder bot sich das Setting einfach an, um eine Art Orakelspruch zu bringen? “Schwer zu fangen, diese Katze, und doch versuchen wir es, manchmal ein Leben lang.” (61).
Das Wallis-Kapitel hat mich gepackt, weil die ersten und wohl prägenden Beziehungen Anninas geschildert werden. Die strenge des Haushalts, die lebendigen, nicht nur harmonischen Freundschaften zu zwei Kindern, die sonst von der Dorfgemeinschaft eher gemieden oder ausgeschlossen werden; aber auch die Hartnäckigkeit Anninas im Zeichnen-Üben: ein starker Charakterzug meiner Ansicht nach. Danke Sonne12 dass du die Standhaftigkeit Anninas gegenüber ihrem Vater nennst: als Tochter eines Walliser Dorfpolizisten es an eine Pariser Kunsthochschule zu schaffen ist meiner Meinung nach eine beachtliche Leistung.
Im Wallis zeichnet Anina die Freundin Ella mit einer Puppe im Arm und eine der düsteren Bilder ist ähnlich, das gesichtlose Kind im Arm der Mutter, glaub’ ich mich zu erinnern. Ob das absicht ist in der Erzählung oder nur Zufall?
Ich bin gespannt, wie die Sache weitergeht, ob das Vorbild von Anninas Mutter sich wiederholt… ich hoffe nicht!